10 Jahre Deutsche Lichtmiete
Alexander Hahn gründet am 21. November 2008 die Deutsche Lichtmiete. Das Geschäftsmodell: LED-Industriebeleuchtung inklusive Komplett-Service im investitions- und ressourcenschonenden, energie- und kosteneffizienten Mietkonzept anzubieten. Im Interview erklärt Hahn die Details.
Wie kommt man auf die Idee Licht zu vermieten?
2008 habe ich Al Gores Dokumentarfilm „Eine unbequeme Wahrheit“ gesehen und war danach fest entschlossen, meinen privaten Energieverbrauch u.a. mit Energiesparlampen zu senken. Aber mich störten die lange Einschaltverzögerung, die schlechte Lichtqualität und das Flackern. Ich tauschte sie gegen LED-Leuchten, aber die waren ziemlich teuer und die Qualität war nicht überzeugend.
Da wurde mir klar: Wenn eine Umrüstung für mich als Privatperson schon so aufwändig ist, muss es für die Industrie eine enorme Herausforderung sein, auf LED umzusteigen. Ich recherchierte und stellte fest, dass Unternehmen die hohen Kosten als größtes Hindernis bei der Umstellung auf LED-Technik sahen.
Der niedrigere Stromverbrauch führt zwar sofort zu Einsparungen. Aber die decken längst nicht die Anschaffungskosten. Ganz anders bei einem Mietkonzept; die Geschäftsidee für die Deutsche Lichtmiete war geboren.
Was ist das Besondere an diesem Mietkonzept?
Klimaschutz steht spätestens seit dem aktuellen Bericht des Weltklimarates ganz oben auf der Agenda von Industrieunternehmen. Mit unserem Mietkonzept wird er nicht nur realisierbar, sondern auch finanziell attraktiv – und zwar für alle. Das Unternehmen spart Geld, da die LED-Leuchten rund 70 Prozent weniger Energie verbrauchen. Die Mitarbeiter profitieren von besserem Licht, denn durch die maßgeschneiderte Lichtplanung werden alle Leuchten auf die jeweiligen Arbeitsanforderungen individuell abgestimmt. Und die Umwelt wird geschont, weil die hocheffiziente LED-Beleuchtung die CO2-Emissionen je nach Projekt um bis zu 70 Prozent reduziert.
Ich kenne keinen Wettbewerber, der ein ähnlich überzeugendes Leistungspaket anbieten kann – mit Leuchten Made in Germany, 100 Prozent Garantie und gleichzeitig höchster Flexibilität für die Kunden.
Wie bringt man ein solches Geschäftsmodell erfolgreich an den Start?
Über vier Jahre habe ich meine Geschäftsidee Banken und potenziellen Investoren präsentiert. Die fanden den Ansatz zwar gut, scheuten sich aber mitten in der Finanzkrise vor Kreditvergabe und Investition.
Hätte ich nach diesen Rückschlägen gleich aufgegeben, gäbe es die Deutsche Lichtmiete heute nicht. Im Nachhinein übrigens ein Riesenvorteil: Wir sind bis heute bankenunabhängig und wollen das auch bleiben.
Wie geht es weiter?
Wir sehen weiterhin große Potenziale im LED-Industriemarkt und gewinnen zunehmend auch große Konzerne als Kunden. Dazu kommen weitere neue Anwendungsgebiete für LED, beispielsweise Optimierung von Pflanzenwachstum in Gewächshäusern.
Das Wichtigste aber ist die Digitalisierung. Beleuchtung wird ein integraler Bestandteil der Smartifizierung von Gebäuden, Fabriken und ganzen Städten. Mit eigenen Patenten und intelligenten Kooperationen treiben wir diese Entwicklung mit voran.
Und Ihre Vision zum 15. Geburtstag des Unternehmens?
Wir sind ein Key Player im Bereich Smart-Building-Ökosysteme in Europa – und sind an der Börse notiert.
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