Auf die richtige Dosis kommt es an …
… das wissen die Spezialisten der Ing. Rauch Fertigungstechnik. Der Sonderanlagenbauer aus dem österreichischen Gmunden entwirft und baut nämlich vornehmlich Dosieranlagen für die Verarbeitung von Magnesium, Zink und Nichteisenmetallen; bis zu 25 Projekte pro Jahr. Ein großer Teil davon sind Neuentwicklungen, die es in dieser Form zuvor nicht gegeben hat.
Die Abnehmer sind vornehmlich Automobilhersteller, deren Zulieferer als auch Unternehmen aus der Elektronikindustrie sowie der Luft- und Raumfahrt. Sie allesamt fordern immer kürzere Lieferzeiten. Bei großen Anlagen liegen diese inzwischen bei nur rund acht Monaten, bei kleineren etwa bei zwölf Wochen.
Die kurzen Lieferzeiten sind eine Herausforderung. Der Sonderanlagenbauer steuert deshalb sämtliche Abläufe und Prozesse mit Proalpha. Zum Einsatz kommt unter anderem Proalpha Einkauf, mit dem jede Order erfolgt und sich alle Liefertermine der Lieferanten verfolgen lassen, das Proalpha Projektmanagement, das Projekte planen und durchführen lässt und darüber hinaus komplett in das ERP-System integriert ist und das Feinplanungs-Tool Advanced Planning & Scheduling (APS), das u. a. dafür sorgt, dass es zu keinen Ressourcen-Engpässen kommt und die Fertigungsaufträge in der optimalen Reihenfolge geplant werden.
Die Tücke steck oft im Detail. Das beginnt bei den Bedarfen, die laut Prokurist Thomas Hotter aus allen „Ecken“ des Unternehmens kommen: „Wir brauchen viele unterschiedliche Teile. Ebenso unterschiedlich sind unsere Beschaffungszeiten.“ Elektrische Komponenten für den US-amerikanischen Markt haben beispielsweise eine andere Vorlaufzeit als solche, die für den europäischen Markt bestimmt sind.
Bei den Blechteilen steht das Unternehmen immer unter Zeitdruck. Sie bilden das Gehäuse der gefertigten Anlagen und müssen stichtagsgenau im Unternehmen eintreffen. Ansonsten stockt die Fertigung. Und dann gibt es noch die werthaltigen sogenannten Langläufer wie etwa Heizelemente oder Schmelzwannen. Diese kosten jeweils bis zu 50.000 Euro und müssen so bestellt werden, dass sie so spät wie möglich, aber dennoch rechtzeitig eingehen, um zu hohe Liquiditätsbedarfe zu vermeiden.
Hotter erklärt: „Mit Proalpha wickeln wir jede Order zuverlässig und schnell ab.“ Ganz wichtig dabei: Der Sonderanlagenbauer kann die Liefertermine seiner Lieferanten verfolgen. Das Unternehmen weiß also immer, wann welche Teile eintreffen. Zentrale Elemente dabei sind die Bedarfsverwendung, die Ressourcenübersicht und die Prozess-Gantts in der Fertigung. Dadurch ist es der Arbeitsvorbereitung frühzeitig möglich, eventuelle Verspätungen bei Lieferungen zu erkennen und sofort gegenzusteuern. Diese Transparenz gibt Planungssicherheit.
Workflows, beispielsweise bei Bestellfreigaben, entlasten Mitarbeiter zudem von Routineaufgaben und beschleunigen die Durchlaufzeiten. „Mit Proalpha können wir unsere unterschiedlichen Beschaffungsanforderungen in einem System abbilden. Somit haben wir alles an Bord, um unsere Lagerbestände optimal zu steuern“, schildert Thomas Hotter.
Für den reibungslosen Ablauf der Aufträge sorgt neben den erfahrenen Projektmanagern, die größtenteils langjährige Beziehungen zu den Kunden pflegen, vor allem das Proalpha Projektmanagement. Als Teil des ERP-Systems enthält es alle projektrelevanten Informationen wie Verträge, Ressourcen, Belege oder Zeichnungen. Beim Bau der Anlagen greifen daher sämtliche Abteilungen auf die zentrale Projektplanung zu – vom Einkauf über Konstruktion und Produktion bis hin zur Logistik.
Ing. Rauch Fertigungstechnik unterteilt die Projekte dabei in kleinere Teilprojekte, gegliedert nach Baugruppen wie etwa Öfen oder Förderbänder. So wissen alle Beteiligten schon beim Projektstart, wer, was, wann zu erledigen hat. Zwischendurch zieht sich der jeweilige Projektmanager immer wieder Übersichtsdiagramme, Aufgaben, Termine, Kosten und Kalkulationen. So ermittelt er auch das Bestellobligo, also die Gesamtsumme der Zahlungsverpflichtungen, die der Einkauf im Rahmen eines Projektes verbindlich eingegangen ist.
„Das muss sein“, sagt Thomas Hotter, „schließlich haben wir Anlagen, die 20 Prozent unseres Jahresumsatzes ausmachen. Die Kosten dürfen uns nicht davonlaufen.“ Die Projektmanager vergleichen diese sowohl Top-Down als auch Bottom-Up oder häufig als Mischform. Übersteigen Zeitaufwand oder Kosten die Planung, haben das die Projektmanager sofort auf dem Radar und können gegensteuern. Im Blick sind aber auch Änderungen oder erledigte Aufgaben.
Ein weiterer Vorteil von Proalpha ist, dass die Vorgabetermine der Projektplanung direkt in das APS (Advanced Planning & Scheduling) einfließen. Mit dem integrierten Feinplanungstool plant der Disponent im Durchschnitt die Ressourcen von sechs bis acht Anlagen gleichzeitig.
Neben der Materialdisposition stehen dabei besonders Personalplanungen im Fokus. Also: Wie viele und welche Mitarbeiter werden für die einzelnen Projekte benötigt? Aufgrund solch exakter Planungsparameter kann der Disponent früh sagen, ob der Wunschliefertermin des Kunden machbar ist oder ob Zusatzschichten oder Leasingkräfte, beispielsweise für den Aufbau eines Schaltschrankes, geplant werden müssen.
„Unsere Devise lautet: An den Ressourcen wird es bestimmt nicht scheitern“, betont in diesem Zusammenhang Thomas Hotter und ergänzt: „Dank APS können wir das auch einhalten und zuverlässige Lieferterminzusagen machen. Ohne APS wäre das ein Ding der Unmöglichkeit.“
Um die Fertigung weiter zu optimieren, plant der Sonderanlagenbauer bereits den nächsten Schritt, nämlich die Proalpha Betriebsdatenerfassung. Detaillierte und auftragsbezogene IST-Daten aus Produktion und Lager sollen dann ein noch schnelleres und präziseres Planen und Nachkalkulieren erlauben.
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