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Bio-Sprit aus dem Container

von am 6. November, 2018

Aus organischen Abfällen, die bisher nicht verwertet wurden, lässt sich Bio-Sprit gewinnen. Die Technologie passt sogar in einen Standardcontainer. Entwickelt wurde dies im EU-Forschungsprojekt BIOGO.

Eine Technologie zur Erzeugung eines ökologisch unbedenklichen Bio-Sprits haben Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für Mikrotechnik und Mikrosysteme IMM zusammen mit zwölf Forschungsgruppen aus sieben Ländern im EU-Projekt BIOGO entwickelt. Die Zutaten für den neuen Treibstoff kommen aus dem Wald.

„Holzabfälle und Baumrinden sind europaweit in großen Mengen verfügbar, werden bisher aber kaum genutzt. Das macht sie zu einem idealen Rohstoff – man muss sie nicht extra anbauen und tritt daher auch nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion“, erklärt Prof. Gunther Kolb vom Fraunhofer IMM, der das EU-Projekt koordiniert hat.

Die Nutzung der Holzabfälle ist zudem klimaneutral: Verwandelt man sie in einen Treibstoff und verbrennt diesen, so wird nur Kohlendioxid freigesetzt, das die Bäume der Atmosphäre zuvor beim Wachsen entzogen haben. Es gelangen daher keine zusätzlichen Treibhausgase in die Atmosphäre.

Der Treibstoff aus Holzabfällen kann überall hergestellt werden, wo Bäume wachsen. Man muss ihn nicht – wie Erdöl – von der Quelle erst zur Raffinerie und zu den Tankstellen transportieren. „Ein wichtiger Baustein des BIOGO-Konzepts ist eine dezentrale Produktion“, betont Kolb. „Um dies zu realisieren, haben wir mobile Produktionseinheiten entwickelt, die sich in Containern unterbringen und dort installieren lassen, wo sie gerade gebraucht werden.“

Links:

www.biogo.eu

www.imm.fraunhofer.de

Der Prototyp der neuen Anlage zur Gewinnung von Bio-Sprit steht auf dem Hof hinter dem Fraunhofer-Institut: In dem weißen Container werden Abfallprodukte der Holzindustrie in hochwertiges Benzin verwandelt. Bild: Fraunhofer

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