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Schneller Überblick zu Sanierungskosten

von am 11. Juli, 2019

Marode Schulen, verschimmelte Mehrzweckhallen, in die Jahre gekommene Rathäuser – in vielen Kommunen herrscht ein Sanierungsstau. Oft fehlen auch der Überblick über den Zustand aller Gebäude und ein effektives Kosten-Management. Abhilfe schafft hier eine Software, die Bauingenieure der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) entwickelt haben.

Viele Kommunen erfassen den Zustand ihrer Gebäude nicht systematisch“, weiß Professor Dr. Karsten Körkemeyer, der das Lehrgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft an der TUK leitet. „Gelder, die ihnen zur Verfügung stehen, werden daher nicht immer effizient genutzt.“

Hinzu komme, dass oft Gelder für teure Gutachten in Auftrag gegeben werden, um den Zustand einzelner Gebäude zu überprüfen und Kosten für eine mögliche Sanierung zu erfassen.

Eine Software, mit der sich der Zustand von Gebäuden schnell und einfach erfassen lässt, hat Körkemeyer zusammen mit seinen wissenschaftlichen Mitarbeitern Ingo Besenbruch und Thomas Häßel entwickelt. Ihr System braucht dazu lediglich eine Reihe von Daten, die sich ohne großen Aufwand zusammentragen lassen.

Dazu zählen zum Beispiel Nutzerverhalten, Gebäudetyp, Bauweise, technische Gebäudeausstattung und Baujahr. „Die Angaben zu den Gebäudeteilen werden in eine Art Notensystem von A bis D einsortiert und so bewertet“, erläutert Besenbruch. A steht dabei für einen sehr guten, D für einen schlechten Zustand.

Um diese Daten zu erfassen, stellen die Bauingenieure eine vorgefertigte Checkliste zur Verfügung, die bei einer Vor-Ort-Begehung einfach ausgefüllt werden kann. Im Anschluss müssen die Daten noch in die Software eingegeben werden. Möglich ist es aber auch, die Daten bei der Begehung schon in die Software einzupflegen, etwa auf einem Tablet, sodass man direkt eine Prognose erhält.

Anhand der Angaben berechnet ein Algorithmus die ungefähren Kosten für eine Instandsetzung. Als Basis dafür dient eine Datenbank, in der eine Vielzahl von Informationen zu Gebäuden hinterlegt ist und die das Forscherteam in den vergangenen Jahren zusammengetragen hat.

Links:

www.lifecycle-competence.de

Mit der Software lassen sich Schäden bei Gebäuden und Reparaturkosten schnell erfassen. So hilft sie, Sanierungsmaßnahmen effizient zu planen. Auch für Unternehmen mit einem großen Gebäudebestand ist die Technik interessant. Die Forscher vermarkten sie in ihrem Start-up LifeCycle-Competence, in dem sie auch Beratung anbieten. Bild: Koziel/TUK

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