150 Jahre Afriso
Die Geschichte des Unternehmens beginnt im Jahre 1869, dem Jahr der Grundsteinlegung von Schloss Neuschwanstein, in Schmiedefeld (Thüringen) mit Adalbert Fritz. Er gründete im Alter von 23 Jahren das „Unternehmen zum Bau von Thermometern“. Mit anfangs zwei Glasbläsern und einem Schreiber fertigt er Glasthermometer, Aräometer, Laborglas- und später auch medizinische Glasinstrumente für verschiedenste Industriezweige an.
Als Adalbert Fritz 1918 verstirbt, tritt sein Sohn Franz in die Firma ein und übernimmt die Geschäfte. Das Unternehmen firmiert zu „Adalbert Fritz und Sohn“ – aus der Telegrammabkürzung Afriso resultiert der Firmenname.
Im Umfeld der Lebensmittelknappheit in den Nachkriegsjahren des 1. Weltkriegs waren Produkte gefragt, die dazu beitrugen, die Nahrungsmittelproduktion zu steigern. Afriso lieferte hierzu eine Instrumentenpalette für den Betrieb und die Überwachung von Brut- und Wärmeschränken.
1935 investiert Franz Fritz in ein neues Werk zum Frontmotorenbau für Fahrräder. Die benzinbetriebenen Motoren konnten innerhalb weniger Minuten auf ein Fahrrad montiert werden und Geschwindigkeiten von Mopeds erreichen. 1940 wurde der Betrieb enteignet.
Nach dem 2. Weltkrieg flüchtet Franz Fritz mit seiner Familie aus der thüringischen Heimat, weil von der sowjetischen Besatzungsmacht erhebliche Repressalien zu erwarten waren. Die Familie lässt sich zunächst im bayerischen Eltmann/Main und später dann in Kleingartach und Güglingen (Baden-Württemberg) nieder. Auch unternehmerisch bricht eine neue Ära an: Statt Druckmessgeräten werden pneumatische Füllstandmessgeräte, überwiegend für Heizöl-Lagertanks, entwickelt.
Es folgen Überfüllsicherungen, Leckwarngeräte und Lecküberwachungssysteme zur sicheren Lagerung von Mineralölprodukten. Afriso wird Marktführer auf diesem Sektor. Anfang der 1960er Jahre werden auch die ersten Vertriebs- und Produktionsgesellschaften im westlichen Europa gegründet. Durch die Europäisierung wird der Firmenname zu Afriso-Euro-Index umgewandelt.
Die Ölkrise 1973/74 verursachte einen Umbruch der Weltwirtschaft. Für das Unternehmen wurde die Krise zum Startschuss für die Entwicklung einer Produktpalette für den wirtschaftlicheren und umweltfreundlicheren Betrieb von Heizungsanlagen.
Ab 1986 zieht sich Georg Fritz im Alter von 64 Jahren zunehmend aus dem operativen Geschäft zurück und übergibt die Firmenleitung an seinen Sohn Elmar. 1992 erfolgt dann der Firmeneintritt von dessen Bruder Jürgen Fritz. Seither führen beide das Unternehmen nunmehr in vierter Generation fort.
1992 wird eine neue Produktions- und Entwicklungsstätte in Amorbach (Bayern) eröffnet. Das neue Werk wird auf die Produktionsanforderungen von Manometern und Thermometern ausgerichtet.
Die folgenden beiden Jahrzehnte stehen im Zeichen eines stetigen Expansionskurses, z. B. wurden Niederlassungen in Südafrika, China und Indien gegründet. Produktionsfirmen wie Systronik und Gampper werden übernommen und in die Gruppe integriert. Die Gruppe umfasst heute 19 Mitglieder mit über 1.100 Mitarbeitern und ist in über 65 Ländern vertreten. In Deutschland sind über 550 Mitarbeiter beschäftigt.
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