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Alternative zur Kurzarbeit

von am 14. Februar, 2020

Eine schwankende Auftragslage trifft insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) hart. Wissenschaftler aus Hannover und Stuttgart entwickeln jetzt eine Alternative zur Kurzarbeit: Unternehmen sollen künftig ihre Produktionskapazitäten teilen – mit Betrieben aus anderen Branchen, die zu viele Aufträge haben.

Künftig sollen Unternehmen Maschinenstunden über eine digitale Plattform anbieten und einkaufen, so die Idee der Wissenschaftler vom Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH) gGmbH und vom International Performance Research Institute (IPRI) in Stuttgart.

Im Forschungsprojekt „KapShare“ entwickeln sie gemeinsam den Prototyp einer solchen Plattform zum „branchenübergreifenden Sharing von Produktionskapazitäten“.

„Zunächst untersuchen wir, wie eine solche Austauschplattform gestaltet sein muss, damit Unternehmen sie akzeptieren“, sagt Projektleiterin Maren Müller vom IPH, „und zwar sowohl aus Anbieter- als auch aus Nachfragersicht.“

Welche Informationen brauchen Unternehmen, die fremde Aufträge auf ihren Maschinen fertigen wollen? Wie kann es gelingen, alle wichtigen Daten weiterzugeben – von CAD-Modellen bis hin zu exakten Informationen zum Material – und trotzdem sensible Kundendaten zu schützen? In welchen Branchen kann das Kapazitätssharing funktionieren? Und lohnt sich die Zusammenarbeit auch dann, wenn zwischen den kooperierenden Unternehmen hunderte Kilometer liegen und die Produkte weit transportiert werden müssen?

All diese Fragen wollen das IPH und das IPRI im Forschungsprojekt beantworten, mehrere Anwendungsszenarien aufstellen und auf dieser Basis den Prototyp einer Austauschplattform entwickeln. Die Plattform soll Unternehmen helfen, starke Auftragsschwankungen abzufangen, denn besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) rutschen bei Über- oder Unterauslastung schnell in die Krise.

Links:

https://www.iph-hannover.de/de/forschung/forschungsprojekte/?we_objectID=5539

Die Wissenschaftler suchen derzeit noch produzierende Unternehmen, die beim Aufbau einer entsprechenden Plattform mitarbeiten und diese testen wollen. Die Betriebe können sich direkt an Projektleiterin Maren Müller wenden. Zu erreichen ist sie unter der Telefonnummer (0511) 279 76-443 sowie per E-Mail an mueller@iph-hannover.de. Bild: IPH

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