Arburg fertigt jetzt auch Hightech-Masken
Bereits seit April fertigt Arburg am Stammsitz in Loßburg auf Spritzgießmaschinen Schutzbrillen. Nun hat das Maschinenbauunternehmen ein weiteres Projekt gegen die Ausbreitung des Coronavirus ins Leben gerufen: Seit dem 11. Mai werden Mund- und Nasenmasken aus den Komponenten LSR (Liquid Silicone Rubber) und PP (Polypropylen) spritzgegossen. Rund 3.500 dieser multifunktionalen Hightech-Masken können unter Serienproduktionsbedingungen voraussichtlich täglich produziert werden.
Die Masken dienen zunächst zum Schutz der eigenen Mitarbeitenden weltweit. Dann wird das Produkt aber auch schnellstmöglich über den Landkreis Freudenstadt an Krankenhäuser und Pflege-Einrichtungen verteilt.
„Der Bedarf ist enorm. Wir erhalten konkrete Anfragen etwa von Krankenhäusern und Altenheimen aus der ganzen Region“, erklärt Gerhard Böhm, Arburg-Geschäftsführer Vertrieb.
Er ergänzt: „Die hochwertigen und nachhaltigen Masken aus flexiblem LSR und PP haben wir selbst entwickelt und erste Prototypen mit unseren Freeformern additiv gefertigt. Die LSR-Bauteil- und Werkzeugsimulation erfolgte mithilfe der Software Sigmasoft der Firma Sigma Engineering. In Rekordzeit von nur rund fünf Wochen haben unsere Partner Polar-Form und Foboha die zugehörigen Spritzgießwerkzeuge für die LSR- und die PP-Komponente gebaut, sodass wir nun in Loßburg mit der Serienproduktion beginnen können.“
Die flexiblen Masken leisten mehr als ein einfacher Stoff-Mundschutz: Das multifunktionale Produkt besteht aus einer weichen LSR-Maske, die über Nase und Mund gestülpt wird, und einem festen PP-Schild mit Ösen zur Befestigung elastischer Bänder. In der Mitte befindet sich ein genormter Anschluss mit Loch (DIN EN ISO 5356-1:2004).
Zur Infektionsvermeidung im Alltag, also z.B. für berufliche Besprechungen oder den persönlichen Einkauf im Supermarkt, wird die Öffnung mit einem sogenannten Flow Gate (Ausströmer) verschlossen. Dieser leitet die Atemluft nach unten ab und verringert auf diese Weise deutlich das Ansteckungsrisiko.
In der nächsten Ausbaustufe kann auf die Öffnung ein Filtergehäuse aufgesteckt werden. Schon sehr bald will Arburg auch dieses Bauteil zusammen mit Partnern fertigen. Durch Einsatz entsprechender FFP2- oder FFP3-Filter können sich z.B. Ärzte und Pflegekräfte in direktem Kontakt mit Erkrankten vor Viren oder Bakterien zuverlässig schützen.
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