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Bergung radioaktiver Abfälle aus Asse II

von am 28. April, 2022

Bilfinger weitet sein Engagement im Zusammenhang mit der Rückholung radioaktiver Abfälle aus der Schachtanlage Asse II in Niedersachsen aus. Im Auftrag der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) entwickelt, baut und erprobt ein Expertenteam nun Spezialmaschinen, mit denen später in der 750-m-Sohle Tausende von Fässern mit radioaktiven Abfällen sicher aus der Schachtanlage geborgen werden sollen.

Bereits im Oktober 2021 war Bilfinger von der BGE mit der Entwicklung der Bergetechnik für die Rückholung der radioaktiven Abfälle aus den Einlagerungskammern in der 511-m-Sohle sowie der 725-m-Sohle beauftragt worden. Die Laufzeit für beide Projekte beträgt jeweils 4 Jahre.

Im Rahmen des zweiten Auftrags soll ein Team der Würzburger Tochtergesellschaft Bilfinger Noell gemeinsam mit weiteren Industriepartnern Spezialmaschinen-Prototypen entwickeln, mit denen die in Metallfässern gelagerten schwachradioaktiven Abfälle später fernhantiert geborgen und für den Abtransport bereitgestellt werden können. Die Maschinen sollen zunächst ausgiebig oberirdisch erprobt werden, um dann unter Tage sicher eingesetzt zu werden.

Die Bergungsarbeiten auf der 750-m-Sohle, wo sich in elf Kammern der Großteil des eingelagerten radioaktiven Materials befindet, sind aus bergbautechnischer sowie radiologischer Sicht besonders anspruchsvoll. Die Lagerstätte ist schwer zugänglich und die Einlagerungskammern wurden teilweise mit Salzgrus verfüllt und verschlossen.

Außerdem gelten neben den strengen Auflagen des Nuklearbereichs die speziellen Vorschriften für Arbeiten im Bergbau. Daraus ergeben sich besonders hohe Anforderungen an die Sicherheit der Maschinen sowie an Brandschutz, Kontaminationsvermeidung und Dokumentation der Arbeitsschritte. Die Rückholung von radioaktiven Abfällen aus einem stillgelegten Endlager ist Pionierarbeit und weltweit einzigartig.

Links:

www.bilfinger.com

Die Schachtanlage Asse II ist ein ehemaliges Salzbergwerk in der Nähe von Braunschweig, das in den 1960er Jahren als Endlager für radioaktive Abfälle erprobt wurde. Auf drei Sohlen lagert dort in 13 Kammern radioaktiver Abfall in ca. 126.000 Metallfässern. Diese sollen in den kommenden Jahrzehnten unter Einsatz von Spezialmaschinen geborgen werden, um den eingelagerten radioaktiven Abfall zu behandeln und ordnungsgemäß nach heutigem Stand der Technik und Gesetzeslage endzulagern. Bild: Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH

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