Anzeige

Die neun Nominierten für den Deutschen Arbeitsschutzpreis

von am 1. September, 2017

123 Bewerbungen sind für den Deutschen Arbeitsschutzpreis 2017 eingegangen. Neun davon sind nun nominiert. Gesucht wurden innovative Umsetzungen oder Konzepte für mehr Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. 

Vor wenigen Tagen verkündeten die Veranstalter des Preises, das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), der Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI) und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), der Spitzenverband der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen, die Nominierungen.

In der Kategorie technische Lösungen, kleine und mittelständische Unternehmen sind die Firmen Matetec und Zipko nominiert. Matetec entwickelte eine maschinengeführte Schneidvorrichtung zum Wasserstrahlschneiden, die bei der Zerkleinerung von Rotorblättern von Windenergieanlagen zum Einsatz kommt. Die neue Technik bewahrt die Mitarbeiter vor Muskel-Skelett-Erkrankungen und schweren Verletzungen wie dem Einschießen von Wasser unter die Haut oder sogar der Abtrennung von Körperteilen.

Die Zipko GbR aus Leverkusen konstruierte ein System, das Ungenauigkeiten und Stolperkanten beim Gerüstbau vorbeugt. Die Experten kombinierten hierfür Belagtraversen und Panzerbelagsicherungen. Das ermöglicht es, Gerüstbeläge rechtwinklig zu verbinden. Die Beläge schließen nun ohne Stolperkanten in gleicher Höhe aneinander an.

In der Kategorie technische Lösungen, Großunternehmen sind die Eurovia Teerbau, Lloyd Shoes und RAG Anthrazit Ibbenbüren zu finden. Die Eurovia Teerbau GmbH aus Bottrop, die sich mit dem Bau von Verkehrswegen in Planung und Durchführung beschäftigt, entwickelte einen speziellen Aufsatz für handelsübliche Bohrhämmer. Die Konstruktion erleichtert den Beschäftigten die Arbeit beim täglichen Einschlagen von Schnurnägeln. Sowohl der Kraftaufwand als auch die Verletzungsgefahr werden hierdurch minimiert.

Die Lloyd Shoes GmbH in Sulingen entwickelte das „Staubsauger Trägerfahrzeug“, das für das Aussaugen der Stromschienen des Regalbediengerätes der Firma sorgt. Zuvor mussten die Beschäftigten die rund 300 Meter langen Stromschienen kniend und in gebückter Haltung von Hand aussaugen. Die RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH verminderte mit ihrer Entwicklung einer Fräserschutzkappe die Verletzungsgefahr im Steinkohle-Bergbau.

In der Kategorie organisatorische Lösungen, kleine und mittelständische Unternehmen gibt es zwei Nominierungen, nämlich die L. Scheidtmann GmbH und die Opterra Zement GmbH. Die L. Scheidtmann GmbH aus dem Bereich Garten-, Landschafts- und Straßenbau in Marl entwickelte ein „Betriebliches Gesundheitsmanagement (Schwerpunkt MSE)“. Das Programm umfasst Maßnahmen wie gemeinsame Bewegungskurse nach Dienstschluss sowie Gesundheitstage und Erste-Hilfe-Kurse.

Die Opterra Zement GmbH aus Walzbachtal-Wössingen setzt sich in ihrem Unternehmen mit gleich zwei Projekten für mehr Sicherheit ein: mit der „Einrichtung einer Sicherheitszentrale beim Winterstillstand in einem Zementwerk“ und dem „Gruppensperrkasten für komplexes LOTOTO an der MC-Fluff Anlage“.

Ersteres richtet sich an Beschäftigte von Fremdfirmen, die für die Reinigung und Instandhaltung der Anlage einmal im Jahr für mehrere Wochen auf dem Betriebsgelände tätig sind. Das zweite Projekt sorgt anhand von Schaubildern und anderen visuellen Unterstützungen für die übersichtlichere Sicherung der verschiedenen Anlagenbereiche, die während der Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten gewährleistet sein muss.

In der letzten Kategorie, nämlich bei den organisatorischen Lösungen, Großunternehmen sind die RAG AG und Voith auf der Liste. Die RAG Aktiengesellschaft aus Herne, deren Aufgabenbereich im Steinkohlebergbau liegt, sensibilisiert mit ihrer „Unternehmensweiten Arbeitsschutzkampagne 2016 – 2018“ die Beschäftigten des Konzerns für Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz.

Die Voith GmbH am Standort Heidenheim an der Brenz verfolgt mit ihrer Entwicklung „eVAP: Die branchenübergreifende App zur Prävention von Unfällen“ ein ehrgeiziges Ziel: konzernweit null Unfälle zu erreichen. Mit der App lassen sich Arbeitsunfälle und Gefahrensituationen direkt an die Geschäftsleitung melden. Das Ziel: eine schnellstmögliche Beseitigung von Gefahrenstellen.

Am 17. Oktober 2017 werden die vier Preisträger des Deutschen Arbeitsschutzpreises im Rahmen der Messe A+A in Düsseldorf verkündet.

Links:

www.deutscher-arbeitsschutzpreis.de

Zur Ehrung und als Ansporn für zukünftiges Engagement erhalten die Gewinner ein Preisgeld von 40.000 Euro. Bild: DGUV

Artikel per E-Mail versenden