Digitalisierung – das Thema der Inservfm 2018

Die Inservfm 2018 öffnet in knapp neun Monaten ihre Pforten. Im Vorfeld der Veranstaltung sprach B&I mit Frau Simone Pfisterer, Bereichsleiterin Inservfm beim Messeveranstalter, Mesago Messe Frankfurt, sowie mit Uwe Koch, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Wisag Industrie Service Holding, und mit Thomas Ball, Senior Consultant bei Lünendonk & Hossenfelder, darüber, welche aktuellen Themen und Trends die Branche kennzeichnen und wie sich diese in der Messe und im angeschlossenen Kongress wiederfinden.
Frau Pfisterer, welche Trends beobachten Sie im Moment und in welcher Form werden sich diese auf Messe und Kongress wiederfinden?
Wie Studien bestätigen, setzt sich der Trend hin zu einer gemeinsamen Vergabe von Facility Management und Industrieservice Dienstleistungen weiter fort. Mit einem eigenen Themenkomplex „Industrieservice“ bietet der Inservfm Kongress 2018 auch Vertretern dieses Bereichs eine umfangreiche Plattform für Weiterbildung und fachlichen Austausch. Außerdem beschäftigt der Megatrend „Digitalisierung“ nach wie vor die gesamte Branche. Darunter fallen u.a. Building Information Modeling (BIM), vorausschauende Instandhaltung durch Vernetzung mehrerer Datenquellen und die verstärkte Nutzung digitaler Sensorik. Digitalisierung wird daher im nächsten Jahr auf der Inservfm Messe und Kongress eine zentrale Rolle spielen.
Herr Koch, welche Bedeutung hat das Thema Digitalisierung für den Industrieservice und welche Auswirkungen auf die Praxis sind zu erwarten?
Die Digitalisierung schreitet schnell voran, die Datenmengen, die Menschen und Maschinen produzieren, wachsen rasant. Daraus ergeben sich ganz neue Möglichkeiten in der Vernetzung von Produkten und Wertschöpfungsketten, die wir als Industriedienstleister zum Vorteil von Kunden und Mitarbeitern nutzen können. Diese Datenmengen optimal aufzubereiten und auszuwerten schafft neue Geschäftsmodelle – dabei gibt es sowohl Risiken als auch Chancen, es entstehen neue Tätigkeitsfelder und Arbeitsplätze, für die insbesondere Mitarbeiter mit Qualifikationen im IT-Umfeld benötigt werden, um die virtuelle mit der realen Welt zu verbinden.
Herr Ball, Sie sind im Rahmen des Kongresses für die Organisation des neuen Themenbereichs Industrieservice verantwortlich. Welchen Mehrwert bietet dieser Ihrer Meinung nach?
Die zentrale Frage ist sicher, wie der Industrieservice von morgen aussehen wird. Im Mittelpunkt des Kongresses steht der Austausch zwischen den Anforderungen der Auftraggeber und den Service-Konzepten von Dienstleistern. Ein wesentliches Innovationshindernis ist doch, dass von den Dienstleistern Konzepte und Ideen gefordert werden, aber starre Leistungen ausgeschrieben werden. An dieser Stelle will der Kongress ansetzen: Wir wollen darüber sprechen, was die Voraussetzungen für einen modernen Industrieservice sind und welche Lösungen dafür bereits existieren.
Darüber hinaus wollen wir die Schnittmengen zwischen Facility Management und Instandhaltung kritisch diskutieren: bei einigen Unternehmen wird in der Praxis bereits heute nicht mehr unterschieden, obwohl zwei verschiedene Label genutzt werden. Der Kongress richtet sich daher nicht nur an Produktions- und Werksleiter, sondern auch an das Facility Management in Industrieunternehmen.
Welche Themen werden konkret auf dem Kongress behandelt und welche Teilnehmer werden dadurch angesprochen, Herr Ball?
Der Kongress richtet sich an alle, die sich mit der Instandhaltung heute und in Zukunft auseinandersetzen und dazu beitragen, ihr Unternehmen für die Zukunft auszurichten. Das sind konkret Produktionsleiter, Werksleiter, Facility Management in Industrieunternehmen, strategische Einkäufer sowie Dienstleister aber auch Geschäftsführer.
Thematisch spielen die momentanen Veränderungen im Anbietermarkt ebenso eine Rolle wie die Möglichkeiten der Digitalisierung. Die inhaltliche Klammer ist die Frage: Wie sieht die Instandhaltung der Zukunft aus. Diese Frage ist alles andere als trivial, denn nicht nur durch die Digitalisierung entsteht Handlungsbedarf, sondern auch der demographische Wandel stellt den Industriestandort Deutschland vor neue Herausforderungen. Wenn immer weniger Personal zur Verfügung steht, wer hält dann die Maschinen instand?
Hier kann die Zusammenarbeit mit einem Dienstleister ein Ausweg sein, denn wenn die Personalgewinnung schwieriger wird, dann ist es oft sinnvoll, die Rekrutierung auf das Kerngeschäft zu konzentrieren.
Sie sind selbst im Industrieservice tätig, Herr Koch. Wie stellt sich das Zusammenwachsen von Facility Management und Industrieservice denn in der Praxis dar und was kann die Inservfm an dieser Stelle leisten?
Der Trend zum Outsourcing setzt sich kontinuierlich fort – sowohl bei Industrieservices als auch im Facility Management. Unternehmen fokussieren sich verstärkt auf ihre Kernaufgaben und überlassen komplette Sekundärprozesse spezialisierten Dienstleistern. Dabei werden immer mehr integrierte Services in Anspruch genommen – diese Komplett-Pakete reduzieren Schnittstellen, beschleunigen Abstimmungsprozesse und ermöglichen so Synergie-Effekte.
Kunden und Interessierte haben auf der Inservfm die Chance, sich zu einem noch größeren Dienstleistungsspektrum fachkundig zu informieren – und profitieren davon, dass hier all diese Services auf einer zentralen Plattform angeboten werden.
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