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400 Paletten pro Tag fahrerlos bewegen

von am 28. Januar, 2020

Fahrerloses Transportsystem übernimmt im Distributionszentrum Harsewinkel von Arvato alle bodenebenen Palettentransporte

Aus Harsewinkel heraus erbringt Arvato unter anderem Logistikdienstleistungen für Kunden aus der Pharma- und Medizintechnikindustrie. 31.000 Quadratmeter stehen hierfür zur Verfügung. Um den steigenden internen Palettentransport zu entlasten, aber auch um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken, hat der Standort in sechs fahrerlose Transportfahrzeuge von Jungheinrich investiert. Dazu wurden im vergangenen Sommer um die 300 Reflektoren an den Wänden und Regalen entlang der Transportwege angebracht.

Sie dienen den Fahrzeugen als Navigationspunkte und werden von einem Laserscanner auf den Fahrzeugen erkannt. Dadurch kann das Fahrerlose Transportfahrzeug (FTF) mittels Triangulation bis auf zwei Millimeter genau navigieren. Während der Implementierungsphase wurde die Steuerung der Fördertechnik erneuert, Bodenmarkierungen nach 5S-Standards angebracht und Drehplätze sowie Pufferregale auf der zentralen Bewegungsschiene aufgestellt, um Paletten automatisiert puffern zu können und Längs- als auch Quertransporte abzubilden.

Abgerundet wird die neue Technik durch Systemschnittstellen zur Lagerverwaltungssoftware, zur Steuerung der Fördertechnik sowie durch die Einführung von FTS-spezifischen Scann-Dialogen. Bereits Anfang des Jahres wurden die Mitarbeiter des Wareneingangs, Warenausgangs und internen Transports über das Konzept sowie die entsprechenden Verhaltensregeln unterrichtet.

Die sechs Fahrzeuge fahren alle Läger, den Wareneingang und Warenausgang sowie den Entsorgungsbereich zur Entleerung der Müllcontainer an. Aus den von der Lagerverwaltungssoftware erzeugten Transportaufträgen werden Fahraufträge für das FTS generiert. Die FTF navigieren eigenständig durch das Lager, öffnen Tore und setzen Palettenfördertechniken in Betrieb.

„Durch die Schnittstellen zwischen dem FTS und der Lagerverwaltungssoftware sowie der Fördertechnik hat jede Palettenbewegung ein Statusupgrade integriert. So können wir in Echtzeit nachverfolgen, wo sich eine Palette gerade befindet“, erläutert Erich Berg, leitender Projektmanager bei Arvato.

„Wir können das System jederzeit auch manuell unterstützen. Per Leitrechner haben wir die Möglichkeit, bestimmte Bereiche beziehungsweise Hallenabschnitte zu sperren, um den Mischverkehr zwischen den automatisierten und manuellen Hallen so gering wie möglich zu halten“, erklärt Matthias Anderson aus dem Bereich Logistics Engineering.

Links:

www.jungheinrich.de

Ist ein Hindernis im Weg, bleibt das Fahrzeug stehen, bis dieses beseitigt ist. Eine Anbindung an die Personenschutzanlage, an die Schnelllauftore sowie an die Brandschutztore und die Brandmeldeanlage ist ebenfalls vorhanden. Im Falle eines Alarms fährt das Fahrerlose Transportsystem eigenständig aus dem Gefahrenbereich hinaus. Bild: Jungheinrich

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