EaaS ist mehr als ein Modewort

Der Wechsel zu einem EaaS-Vertriebsmodell kann für Unternehmen aller Größen zur Wunderwaffe in der digitalen Zukunft sein. Doch was hat es mit EaaS auf sich? Die Spezialisten von Relayr klären auf.
EaaS beschreibt das Verfahren, bei dem Produktionssysteme oder Maschinen nicht gekauft, sondern von einem Anbieter gegen eine Gebühr bereitgestellt werden: Der EaaS-Anbieter bleibt verantwortlich für Wartung, Service, Reparaturen und Ersatzteile – er kann sogar Verfügbarkeit garantieren. Der Endkunde spart erhebliche Investitionsausgaben und gibt Teile des operativen Risikos an den Anbieter weiter.
Welche Vorteile gibt es?
Ein großer Vorteil des EaaS-Modells besteht darin, dass Kunden keine großen Summen in Vermögenswerte investieren müssen, die ab Kaufdatum konstant an Wert verlieren. Anstelle von hohen Investitionsausgaben (Capital Expenditures, CAPEX) fallen mittel- oder langfristige Subskriptionen oder ein Pay-Per-Use-Vertriebsmodell als Betriebskosten (Operating Expenses, OPEX) an. Das reduziert die Geschäftsrisiken, verbessert den Cashflow und steigert die Produktivität.
Da Wartung und Service vollständig durch den EaaS-Anbieter abgedeckt sind, werden die Betriebsabläufe effizienter. Kunden vermeiden Löcher im Budget, die durch Reparaturkosten, Produktionsausfallzeiten und mögliche Verzögerungen bei der Auslieferung entstehen. Sie müssen keine komplexen Maschinen mehr zu hohen Kosten anschaffen, sondern können sie für einen bestimmten Zeitraum leasen oder entsprechend der tatsächlichen Nutzung bezahlen.
Ein weiterer Vorteil: Durch EaaS kann die Uptime verschiedener Assets garantiert werden. Für die Unternehmen bedeutet das, Betriebsrisiken an den Anbieter durchzureichen. Auf der anderen Seite binden Anbieter von EaaS-Modellen den Kunden langfristig und umfassend an sich, formulieren innovative Angebote die auch Servicedienstleistungen beinhalten und nutzen die Datenhoheit über die eingesetzten Maschinen für die eigene Entwicklung.
Für welche Branchen macht EaaS Sinn?
EaaS-Vertriebsmodelle können in vielen Industriebranchen eingesetzt werden, auch der maschinellen Produktion. Anlagen und Maschinen in der Automobilindustrie ermöglichen durch IIoT Technologie kürzere Lieferzeiten: Kleine und mittelgroße Zulieferer der Automobilindustrie profitieren zum Beispiel von vollständig vernetzten modularen Produktionseinheiten. Mit diesen können sie die Anfragen der Automobilhersteller bewältigen, ohne große Summen in neue oder spezialisierte Anlagen investieren zu müssen.
Auch für die Verpackungsindustrie bringt es große Vorteile, EaaS-Dienstleistungen ins IIoT zu implementieren, etwa besseres Datenmanagement und höhere Effizienz. Die intelligente Produktion von Verpackungen kann die Rückverfolgbarkeit, Verfügbarkeit sowie Qualität verbessern und zugleich Betriebskosten senken.
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