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Fernüberwachung für Schiffsgetriebe

von am 31. Januar, 2017

Fällt ein Schiffsgetriebe auf hoher See aus, kann das sehr gefährlich für die Besatzung und teuer für den Reeder werden. Deshalb werden derzeit kritische Bauteile regelmäßig ausgetauscht. Günstiger und sicherer wäre es, Schiffsgetriebe rund um die Uhr aus der Ferne zu überwachen. Das Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH) entwickelt mit Partnern nun ein Condition-Monitoring-System für Schiffsgetriebe. Dieses funktioniert kabellos und ohne Batterien. Die nötige Energie generiert es aus der Umgebung.

Temperaturen, Drehzahlen, Drehmomente und Schwingungen können die Wissenschaftler bereits drahtlos messen und mithilfe dieser Daten Lagerschäden im Getriebe erkennen. Nun wollen sie das System weiterentwickeln, sodass erstmals auch der Verschleißzustand der drehmomentübertragenden Bauteile, z.B. Kupplungen, Wellen oder Verzahnungen, im laufenden Betrieb überwacht werden kann.

Kern des Systems sind miniaturisierte Sensorknoten, die im Getriebe installiert werden und Messwerte an den Bordcomputer senden. Bei der Entwicklung stehen die Forscher vor zwei Herausforderungen: Erstens müssen die Sensoren im ölumspülten Getriebe funktionieren.

Zweitens muss die Energieversorgung sichergestellt werden, obwohl im Getriebe keine Stromkabel verlegt und im laufenden Betrieb auch keine Batterien ausgetauscht werden können. Deshalb soll das Condition-Monitoring-System drahtlos und energieautark funktionieren und mithilfe von Energy-Harvesting-Technologien die nötige Energie aus der Umgebung generieren.

Links:

www.comogear.iph-hannover.de

Schiffe wie dieses sollen künftig mit einem Condition-Monitoring-System ausgestattet werden. Hierfür wollen in den kommenden zwei Jahren die Forscher einen Demonstrator entwickeln und auf einem Getriebeprüfstand testen.

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