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Riesiger 3D-Drucker für tonnenschwere Getriebeteile

von am 3. März, 2020

Bauteile für Schiffsgetriebegehäuse sollen künftig aus dem 3D-Drucker statt aus der Gießerei kommen. Niedersächsische Forschungsinstitute und Unternehmen entwickeln hierfür derzeit einen 3D-Drucker, der stählerne Bauteile mit einem Gewicht von mehreren Tonnen herstellen kann.

Zum Gießen der Gehäuseteile braucht es extra dafür hergestellte Gussformen. Werden die Bauteile additiv gefertigt, also gedruckt statt gegossen, entfällt die Herstellung der individuellen Formen. Auch das Gewicht der Einzelteile kann reduziert werden, da beim Drucken andere Konstruktionen möglich sind als beim Gießen. So können beispielsweise Hohlräume oder Wabenstrukturen eingebracht werden.

Das stählerne Getriebegehäuse aus dem 3D-Drucker soll deshalb maximal 10 Tonnen wiegen – wird es gegossen, erreicht es ein Gewicht von 13 Tonnen. Zur Herstellung der tonnenschweren Getriebegehäuseteile ist allerdings ein gewaltiger Druckraum nötig.

Sechs Meter lang, drei Meter breit und anderthalb Meter hoch soll deshalb der Innenraum des 3D-Druckers werden, den Forschungsinstitute und Unternehmen aus Niedersachsen gemeinsam entwickeln. Damit ist der Drucker annähernd so groß wie ein Frachtcontainer.

Beim Drucken der stählernen Gehäuseteile setzen die Forscher des Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) auf das laserunterstützte Lichtbogenschweißen. Bei diesem additiven Fertigungsverfahren wird Stahldraht aufgeschmolzen und Schicht für Schicht aufeinander geschweißt. Pro Stunde sollen auf diese Weise bis zu fünf Kilogramm Stahl aufgetragen werden, so das Forschungsziel.

Links:

https://www.iph-hannover.de/de/forschung/forschungsprojekte/?we_objectID=5326

Um die Qualität der Bauteile sicherzustellen, entwickeln die Ingenieure des Instituts für Integrierte Produktion Hannover (IPH) gGmbH eine Inline-Messtechnik. Diese ermöglicht es, während des Druckens Fehler zu erkennen und zu korrigieren. Bild: IPH

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