Studie zum Industrieservice-Markt

Als eine große Herausforderung für den herstellerunabhängigen Industrieservice erweist sich der Personalbedarf – sowohl für mittelständische Industrieunternehmen als auch für die Service-Unternehmen. Die Gründe hierfür liegen in der generellen demografischen Entwicklung ebenso wie in der zunehmenden Akademisierung, aber auch in industrieservicespezifischen Ursachen, so eine aktuelle Studie.
Der langanhaltende Aufschwung seit 2006 führte zu einer Rekordbeschäftigung in Deutschland. Diese Entwicklung in Verbindung mit den geburtenschwachen Jahrgängen und einem gering ausgeprägten Interesse an technischen Ausbildungen und Berufen ist im Industrieservice bereits seit vielen Jahren zu spüren. Des Weiteren verschärfen die demografische Situation und die baldige Verrentung der Babyboomer die Lage.
Neben diesen gesamtwirtschaftlichen Faktoren analysierte Lünendonk in der aktuellen Studie auch spezifische Bedingungen der Industrieservice-Branche. Die Dienstleister wurden gebeten, die Einflüsse zu benennen, die im Industrieservice-Bereich besonders zum Personalmangel beitragen.
Als größte Herausforderung sehen die Studienteilnehmer das Image der Branche, gefolgt von der demografischen Entwicklung. Zu den direkt beeinflussbaren Gründen für den Personalmangel wird sodann die vergleichsweise niedrige Lohnstruktur genannt, die von der Bereitschaft der Auftraggeber abhängig ist, auskömmliche Verrechnungssätze zu akzeptieren.
Dienstleister bietet Zusatzleistungen
Um dem Mangel entgegenzuwirken, arbeiten die Dienstleister mit zahlreichen Angeboten und Maßnahmen für das Recruiting und die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen. Fast 90 Prozent der Unternehmen gaben an, dass sie grundsätzlich geldwerte Zusatzleistungen wie Mobiltelefone, Dienstwagen oder Tankzuschüsse für ihre Mitarbeiter anbieten. Aber auch Partnerangebote wie der kostenfreie Zugang zu Fitnessstudios oder anderen Freizeiteinrichtungen sind beliebt und werden von mehr als der Hälfte aller Dienstleister genutzt.
Grundsätzlich darf ein modernes Recruiting dabei nicht auf eine zielgruppengerechte Ansprache verzichten. Dies gilt insbesondere, da sich in den letzten Jahren der Rekrutierungsprozess stark verändert hat.
Glich er früher einem Einkaufsprozess, bei dem aus den vorhandenen Bewerbungen die besten ausgewählt wurden, so hat sich dies nun umgekehrt. „Personalsuchende müssen stärker als Vertriebler agieren und im Wettbewerb um Mitarbeiter ihr Unternehmen als guten Arbeitgeber verkaufen“, kommentiert Studienautor Thomas Ball.
Studienbezug
Die elfte Auflage der Lünendonk-Studie zum Industrieservice-Markt in Deutschland enthält Marktstrukturdaten zu Umsatz- und Mitarbeiterentwicklungen, Langzeitanalysen, Leistungsspektren, Kundensektoren, Pro-Kopf-Umsätzen und zur EBIT-Lage. Diese werden ergänzt durch die Einschätzungen der führenden Anbieter zu aktuellen Themen und Trends.
Der Studie liegen Zahlen, Daten und Fakten von 36 in Deutschland tätigen Industrieservice-Unternehmen zugrunde – darunter die 20 führenden. Sie ist ab sofort als PDF-Datei zum Preis von 2.000 Euro (exklusive Mehrwertsteuer, inklusive Versand) erhältlich.
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