Was wollen Arbeitnehmer wirklich?

Ein Kommentar von Arnulf Piepenbrock, geschäftsführender Gesellschafter der Piepenbrock Unternehmensgruppe
Als Familienunternehmer befasse ich mich seit Jahren mit den Auswirkungen des Fachkräftemangels und arbeite eng mit den hausinternen Experten der Personalentwicklung daran, attraktive Arbeitgeberkonzepte zu entwickeln. Dazu gehört auch die Frage nach dem optimalen Arbeitsplatz.
Kürzlich wurde ich vor diesem Hintergrund auf eine Studie mit dem Titel „Was Arbeitnehmer wirklich wollen …“ aufmerksam. Die Untersuchung der Catella Unternehmensgruppe hatte rund 200 Personen aus der Immobilienbranche nach ihren Vorstellungen vom optimalen Arbeitsplatz befragt. Sie stellte umfangreich dar, dass flexible Arbeitsmodelle und neue Technologien Einzug in die Berufswelt halten. Das dürfte den aufmerksamen Beobachter der aktuellen Entwicklungen auf diesem Gebiet nicht überraschen.
Anders verhält es sich mit einer weiteren Erkenntnis, die im Beitrag leider nur am Rande behandelt wurde. So führte eine Übersicht diejenigen Kriterien auf, die für einen optimalen Arbeitsplatz am häufigsten genannt wurden. An erster Stelle und mit „sehr bedeutend“ bewertet: die Sauberkeit. Sie zählt trotz aller modernen Entwicklungen weiterhin zu den Kernbedürfnissen der Arbeitnehmer – und das generationenübergreifend.
Das mag insofern überraschen, als Unternehmen sich im Kampf um die besten Köpfe dazu aufgerufen fühlen, mit immer kreativeren Angeboten auf sich aufmerksam zu machen. Die Studie hinterfragt diese Trends und kommt zu dem Ergebnis: Ja, es findet ein Wandel in der Arbeitswelt statt und die traditionell starren Strukturen von Raum und Zeit in Bezug auf den Arbeitsplatz brechen immer mehr auf. Arbeitszeitkonten, Gleitzeit und Jobsharing zählen vielerorts bereits zum absoluten Status quo.
Zusätzlich befürworteten alle befragten Generationen (Baby Boomers, Generation X und Millenials) zwar moderne Konzepte wie das Homeoffice, aber lediglich über eng begrenzte Zeiträume hinweg. Der bevorzugte Arbeitsplatz bleibt der Stadtkern mit einem Büro als Ort der Tätigkeitsausführung.
Der Grund liegt in der Möglichkeit des sozialen Austauschs. Kommunikation wird als „Schmiermittel zwischen den Arbeitsabläufen“ gesehen. Was bedeutet das für uns Arbeitgeber? Wir müssen weiterhin attraktive Büroräumlichkeiten zur Verfügung stellen und kontinuierlich sinnvolle Maßnahmen für zeitgemäßes Arbeiten entwickeln. Nur so erhöhen wir den Wohlfühlfaktor für unsere Mitarbeiter und steigern die Produktivität der Arbeitsabläufe.
Ob sich hier und da eine Tischtennisplatte eignet, um dieses Ziel zu erreichen, wage ich nicht abschließend zu bewerten. Fakt ist, dass es sich mit Blick auf den Kostenfaktor empfiehlt, in die Sauberkeit zu investieren. Denn wie erwähnt steht diese in der Arbeitsplatzgestaltung weit vor deutlich kostspieligeren Faktoren wie dem Einsatz von Sensoren, Ruhe- und Schlafbereichen oder Virtual Reality.
Diese Erkenntnis wird im Übrigen von den Ergebnissen einer weiteren relevanten Studie gestützt, dem „fm.benchmarking Bericht 2015“. Dieser stellte heraus, dass die Unterhaltsreinigung den geringsten Nutzenkostenanteil im Gebäudemanagement ausmacht.
Während das kaufmännische Facility Management mit einem Drittel der Gesamtkosten zu Buche schlägt, liegt der Anteil der infrastrukturellen Leistungen (inklusive Reinigung) bei lediglich knapp über einem Zehntel. Mit anderen Worten: Die Reinigung stellt den Hebel mit der größten Wirkung dar, um Angestellten ein angenehmes Arbeitsumfeld zu bieten. Was liegt also näher als in die Sauberkeit zu investieren?
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