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Wenn aus Kunststoff wieder Erdöl wird

von am 17. Januar, 2020

Igus investiert in Chemical Recycling Pionier

Jedes Jahr geraten acht Millionen Tonnen Plastik in die Weltmeere. Zeitgleich liegt der Wert dieser verloren gegangen Ressourcen bei 80 Milliarden US-Dollar. Das Problem: bisher wird ein Großteil der Kunststoffe verbrannt und nur 14 Prozent recycelt.

„Hier bietet das chemische Recycling neue Lösungen“, erklärt Frank Blase, Geschäftsführer von Igus. „Mitte des Jahres bin ich in einem Artikel der FAZ auf die Catalytic Hydrothermal Reactor Technologie aufmerksam geworden und habe mit dem deutschen Erfinder Professor Thomas Maschmeyer in Sydney den Kontakt aufgenommen.“

Sieben Monate später, nach intensiven Recherchen, investiert Igus jetzt vier Millionen Britische Pfund (4,7 Millionen Euro) in die Mura Technology Limited und damit auch in den Bau der ersten Cat-HTR-Anlage.

Die patentierte Catalytic Hydrothermal Reactor wurde 2007 entwickelt und über 10 Jahre in einer Pilotanlage in Australien getestet. Mit Cat-HTR lassen sich klassisch nicht-recycelbare Kunststoffabfälle innerhalb von 20 Minuten wieder in Erdöl umwandeln und das ressourcenschonender im Vergleich zur Gewinnung fossiler Erdöle. Lediglich Wasser, hohe Temperaturen und Druck wird für das Trennen und Neuverbinden der Zellen eingesetzt.

Eine Anlage allein kann in einem Jahr 20.000 Tonnen Plastik verarbeiten und damit 28.180 Tonnen CO2 reduzieren. Das entspricht dem jährlichen Verbrauch von 5.983 Autos oder dem jährlichen Energiebedarf von 4.914 Haushalten.

Links:

www.igus.de

Die erste kommerzielle Cat-HTR-Anlage ist derzeit in Wilton, Großbritannien, in Planung. Der Bau soll in diesem Jahr starten. Abfallunternehmen liefern den Müll, um ihre Recyclingziele zu erreichen. Anschließend wird Erdöl wiedergewonnen, welches der Kunde zu einem ähnlichen Preis wie fossiles Erdöl beziehen kann. Bild: Igus

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