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Infraserv Höchst nutzt „elektronische Nasen“

von am 27. Mai, 2020

In den Industriepark-nahen Straßenzügen wurden vor Kurzem acht Messgeräte mit moderner Sensortechnik installiert, die Gerüche erkennen und dokumentieren können. Dieses Pilotprojekt, an dem verschiedene Unternehmen und die Universität des Saarlandes beteiligt sind, ergänzt in einer zunächst einjährigen Testphase die Geruchsmessungen mit menschlichen Nasen, die seit 2008 vorgenommen werden.

„Wenn es um die Erkennung und Einordnung von Gerüchen geht, gab es bislang keine wirklich zuverlässige Alternative zur menschlichen Nase“, erklärt Dr. Guido Schmitt, Leiter Umweltschutz von Infraserv Höchst. Zu seinem Verantwortungsbereich gehört das Messprogramm, das der Standortbetreiber seit über zehn Jahren in Sindlingen und Kelsterbach durchführt, um die Geruchsbelastung ermitteln und zuordnen zu können.

Täglich stehen Mitarbeiter eines unabhängigen Instituts an definierten Messpunkten und dokumentieren, ob es riecht und wonach. Gerüche nach Chemie, Klärschlamm oder Abwasser können bei entsprechender Windrichtung aus dem Industriepark kommen.

Dort wurden in den vergangenen zehn Jahren mehrere Millionen Euro in die Entsorgungsanlagen investiert, um die Geruchssituation zu verbessern – mit Erfolg, wie die Messungen belegen, deren Ergebnisse online veröffentlicht werden.

Nun wird dies ergänzt durch die „elektronische Nase“. Doch wir funktioniert diese? Im Prinzip handelt es sich um spezielle Messgeräte. Diese enthalten unter anderem Metalloxid-Sensoren, deren elektrische Leitfähigkeit sich bei Kontakt mit Gasmolekülen ändert.

„Die Moleküle modifizieren das elektrische Signal, und je nach Art des Moleküls entstehen unterschiedliche Signalmuster“, erklärt Dr. Guido Schmitt. So lassen sich verschiedene Gase beziehungsweise Gerüche voneinander unterscheiden. Die Messgeräte wurden bereits in Vorversuchen im Industriepark erfolgreich getestet, so dass nun das Pilotprojekt in Sindlingen gestartet werden kann.

Links:

www.infraserv.com

Die Messgeräte werden in etwa 2,50 Metern Höhe an Straßenlaternen angebracht. Die Daten werden ähnlich wie bei einem Smartphone über eine LTE-Verbindung übertragen. Bild: Infraserv Höchst

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