Lithium-Ionen-Akkus: Was stimmt, was nicht?

Die Fortschritte in der Li-Ionen-Technologie haben zur Elektrifizierung einer breiten Palette von Industrieanwendungen geführt. Dennoch ranken sich immer noch zahlreiche Mythen und Vorbehalte um die Praxistauglichkeit akkubetriebener Geräte. Vanguard räumt nun mit diesen Vorbehalten auf und erklärt, was moderne Lithium-Ionen-Akkus heute leisten.
Mythos 1: Temperaturschwankungen sind ein Problem
Während sich der Mythos von der Temperaturanfälligkeit von Akkus noch hält, ist die Entwicklung längst fortgeschritten. Akkus für Werkzeuge und Maschinen können heute auch rauen Umgebungsbedingungen problemlos widerstehen. Haltbarkeit und Robustheit, die für extreme klimatische Bedingungen erforderlich sind, konnten erheblich verbessert werden.
Heute sind Lithium-Ionen-Akkus verfügbar, die bei jedem Wetter zuverlässig funktionieren und in einem hohen Temperaturbereich von minus 20 Grad Celsius bis plus 60 Grad Celsius eingesetzt werden können.
Mythos 2: Akkus sind unzuverlässig
Kraftstoffbetriebene Maschinen gelten als zuverlässig und einfach zu warten. Tritt dagegen bei Akkutechnik während des Einsatzes ein Defekt auf, ist die Fehlersuche oft schwierig bzw. muss mit hohen Kosten bei einem Austausch von Komponenten gerechnet werden. Doch auch diese Bedenken können relativiert werden. Große Li-Ionen-Akku-Packs von Vanguard mit 5 oder 10 kWh sind so konstruiert, dass sie den Benutzer im Fall des Falles bei der Fehlersuche und Behebung unterstützen.
Integrierte Batteriemanagementsysteme (BMS) erfassen eine Fülle von Daten, die eine Diagnose erleichtern und dafür sorgen, dass die Batterie und damit die Ausrüstung optimal funktionieren. Das BMS dient als Bordcomputer, der Informationen wie die Temperatur des Akkus, Lade- und Entladeströme und die Spannung jeder Akkuzelle ermittelt. Die Diagnosemöglichkeiten helfen dabei, Ausfallzeiten zu vermeiden, da Benutzer den Zustand der Batterie ständig überwachen können. Vanguard Li-Ionen-Akkus verfügen außerdem über interne Schutzschaltungen. Der Akku ist ausgeschaltet, wenn das Gerät ausgeschaltet ist, was dazu beiträgt, die Anwendersicherheit zu erhöhen.
Mythos 3: Das Aufladen dauert
Sobald der Akku leer ist, werden die Geräte bis zum nächsten Aufladen nicht mehr verwendet – meinen zumindest einige und haben Befürchtungen über die Langlebigkeit von Lithium-Ionen-Akkus und Fragen zur richtigen Lagerung bei Nichtbenutzung. Dies sind Gründe, warum Gerätebenutzer sich oftmals dafür entscheiden, bei Verbrennungsmotoren zu bleiben. Die Idee, jederzeit schnell Kraftstoff auffüllen zu können und Unterbrechungen der Arbeit kurz zu halten, spielt dabei eine große Rolle.
Allerdings kann ein leer werdender Akku schnell und einfach gegen einen vollen ausgetauscht werden kann. Briggs & Stratton hat beispielsweise einen austauschbaren Vanguard Lithium-Ionen-Akku mit 1,5 kWh eingeführt, der in Sekundenschnelle entfernt und ausgetauscht werden kann. Eine Kombination aus austauschbaren Akkus ermöglicht es Benutzern, den größeren Strombedarf ihrer Geräte zu decken.
Mythos 4: Es gibt keine sicheren Ladetechnologie
Das Aufladen von Lithium-Ionen-Akkus ist weitaus sicherer, als viele glauben. Es geht aber dennoch um weit mehr, als den Akku an seine Ladequelle anzuschließen und ihn dann für die Dauer des Ladevorganges stehen zu lassen. Stattdessen gibt es eine Vielzahl von Faktoren, die die richtige Ladestrategie für einen Li-Ionen-Akku ermöglichen.
Das BMS des Vanguard Lithium-Ionen-Akkus unterstützt beispielsweise das Laden mit intelligenter Ladetechnologie, um zu verhindern, dass der Benutzer bei zu hoher oder zu niedriger Temperatur lädt. Dies hilft, die Chemie des Akkus zu schützen und somit die Lebensdauer zu verlängern. Es hilft auch, die Dauer des Ladevorgangs zu steuern, um einen optimalen Akku-Ladezustand zu erhalten.
Mythos 5: Lithium-Ionen-Akkus sind nicht recycelbar
Das Recycling von Akkus wird aufgrund der Schwierigkeiten bei der Entsorgung älterer Nickel-Cadmium-Akkus (Ni-Cd) oft als unmöglich angesehen. Diese Schwierigkeiten gelten jedoch nicht für Li-Ion-Akkus, die zu einem hohen Grad recycelbar sind. Li-Ionen-Akkus haben oft ein zweites Leben (ca. 80 Prozent der Akkukapazität bleiben erhalten), sodass sie am Ende ihres Lebenszyklus für andere Anwendungen wiederverwendet werden können.
Li-Ionen-Akkus enthalten außerdem nicht die Schwermetalle, wie sie in der Vergangenheit in Nickel-Cadmium-Akkus zu finden waren. Das bedeutet, dass sie sicher recycelt werden können, ohne befürchten zu müssen, dass unerwünschte Chemikalien in die Umwelt gelangen.
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