Neue Geschäftsmodelle durch Industrie 4.0
Laut einer aktuellen Bitkom-Studie setzt nahezu jedes zehnte Unternehmen auf datengetriebene Geschäftsmodelle. Relayr erklärt, was sich hinter der aktuellen Entwicklung verbirgt und warum das Service-Modell bereits jetzt eine zentrale Rolle spielt.
Der Trend geht weg vom eigentlichen Kauf (eine Maschine besitzen) hin zum Service (eine Maschine als Dienstleistung nutzen). Hierzu schreibt die Bitkom, dass Aufträge für Unternehmen nicht mehr damit enden, sobald ihr Produkt verkauft ist, sondern viel mehr eine Basis für neue Geschäftsmodelle darstellen.
Die Idee: Ein Unternehmen bietet Maschine X zum Beispiel „As a Service“ an. Das Unternehmen, das diesen Service beansprucht, bezahlt nach Pay-per-Use-Modell. Er bezahlt also nur für die Maschine, wenn er sie auch nutzt.
Der Abnehmer der Maschine muss also keine hohen Investitionen (Capex) tätigen, sondern erhält die Maschine zu überschaubaren Betriebskosten (Opex). Falls die Produktion gestoppt werden muss – sei es, weil bestimmte benötigte Produkte nicht lieferbar sind oder der Bedarf zunächst gesättigt ist – ist dies nicht so folgenschwer, weil keine weiteren Zusatzkosten entstehen. Wenn jedoch eine nach dem traditionellen Anschaffungsmodell gekaufte Maschine Leerlauf hat, muss sie trotzdem abbezahlt werden.
Und so sieht dies in der Praxis aus: Ein Hersteller rechnet einen Aufzug nach Betriebsstunden ab, ein Kran wird als Service angeschafft und nach bewegtem Gewicht abgerechnet, Kunden bezahlen nicht die Maschine, sondern die verarbeiteten Aluminiumteile anhand der tatsächlich produzierten Stückzahl.
Ermöglicht werden diese Modelle durch industrielles Equipment, z.B. Sensoren, die mit den Maschinen in der Produktionshalle vernetzt werden und dadurch Einblicke in Produkt- und Produktionsdaten liefern. So arbeiten Unternehmen nicht nur produktiver und effizienter, sondern können auch Ausfälle und sonstige Fehler identifizieren, bevor sie überhaupt entstehen.
Und auch der Anbieter dieses Geschäftsmodells profitiert: er generiert während des gesamten Produkt Lifecycle Umsätze, etwa durch Wartungsverträge oder Finanzierungsservices. Statt des einmaligen Verkaufsumsatzes profitiert er von einem langfristig planbaren Cashflow und stärkt durch Service- und Wartungsverträge sogar die Kundenbindung.
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