Neufassung der ISO 13849-1

Die Internationale Organisation für Normung (ISO) hat am 27. April die Neuauflage der ISO 13849-1 veröffentlicht. Die Norm ist eine der zentralen Sicherheitsnormen für die Auslegung sicherheitsgerichteter Steuerungen für Maschinen.
Im Vergleich zur bisherigen Fassung gibt es nun präzisere Vorgaben für die Risikoparameter, die zur Bestimmung des erforderlichen Performance Level (PLr) herangezogen werden, mit dem sich der Grad der Risikominderung in Stufen einteilen lässt.
So erläutert die Norm neu anhand von fünf Faktoren, welche Möglichkeiten bestehen, Gefahren zu vermeiden und wie die Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens bestimmt werden kann. Zu den Faktoren zählen beispielsweise die Geschwindigkeit, mit der die Gefährdung auftritt (z.B. schnell oder langsam) oder die Möglichkeit zur Vermeidung der Gefährdung (z.B. durch Flucht). Maschinenhersteller und -betreiber müssen die Anpassungen bei der Risikoeinstufung ihrer Sicherheitskonzepte beachten.
Daneben erhalten Maschinenhersteller auch mehr Flexibilität. So kann jede Sicherheitsfunktion durch die Kombination von mehreren Teilsystemen realisiert werden. Diese liegen entweder als durch den Hersteller bereits validierte Teilsysteme vor oder werden als neue Teilsysteme durch den Maschinenbauer oder Integrator entworfen.
Ein wichtiger Aspekt betrifft die Anforderungen bezüglich Software und Management der funktionalen Sicherheit, insbesondere rund um sicherheitsbezogene Anwendungssoftware (Safety Related Application Software – SRASW). Die Norm enthält konkrete Vorgaben, wie der Software-Design- und Validierungsprozess in Abhängigkeit des Performance Levels zu gestalten ist.
Im nächsten Schritt folgt jetzt die Harmonisierung zur EU-Norm EN ISO 13849-1. Ob es danach eine Übergangsfrist zur verpflichtenden Anwendung geben wird und wie lange diese sein könnte, ist noch nicht abzusehen.
„Die ISO 13849-1 ist zwar keine ganz neue Norm, Konstrukteure und Betreiber sollten sich jedoch frühzeitig mit den kommenden Neuerungen vertraut machen“, rät Jürgen Bukowski, Pilz International Service Group. „Diese haben deutliche Auswirkungen auf die Konstruktion sicherer Maschinen. Mit ein wenig Hilfe und Übung können viele der Spezifikationen wiederverwendet werden.“
Das Automatisierungsunternehmen Pilz hat an der Ausarbeitung des Normenentwurfs mitgewirkt. Die Experten unterstützen bei der erfolgreichen Umsetzung der neuen gesetzlichen Anforderungen. Dafür bietet der Automatisierungsexperte ein passgenaues Dienstleistungsangebot für jede Phase des Lebenszyklus einer Maschine an und gibt sein Wissen auch im Rahmen eines umfassenden, zertifizierten Schulungsangebots für funktionale Sicherheit weiter.
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