Ordnung im Begriffswirrwarr

Worin die Unterschiede bei Instandhaltung, Wartung, Instandsetzung oder Inspektion liegen und warum diese Feinheiten oft von entscheidender Bedeutung sind, erklärt Carsten Müller, Geschäftsführer der Echt Smart Work GmbH.
Instandhaltung, Wartung, Instandsetzung oder Inspektion benutzen Laien oft synonym, auch wenn diese ähnlich anmutenden Begriffe sich in ihrer Bedeutung stark unterscheiden.
Im Alltag macht sich kaum einer Gedanken über diese entscheidenden Feinheiten, für Fachleute sind sie jedoch von großer Bedeutung. Hier braucht es somit eine möglichst genaue Definition und Abgrenzung der einzelnen Bezeichnungen.
Der Instandhaltungskreislauf
Instandhaltung dient der Verlängerung der Lebensdauer von Betriebsmaschinen oder -anlagen sowie der Reduzierung von unnötigen Ausfallzeiten und hohen Kosten. Als Oberbegriff, der sich den Unterpunkten Inspektion, Wartung und Instandsetzung widmet, gewährleistet sie die Funktionsfähigkeit aller unternehmensinternen Anlagen.
Dabei existiert zu diesem Prinzip sogar eine offizielle Regelung in Form der Norm DIN 31051. Diese hält fest, dass die Grundaufgabe der Instandhaltung in der Feststellung und Beurteilung des Ist-Zustands sowie in der Bewahrung oder Wiederherstellung des Soll-Zustandes liegt.
Um hier für das neue Jahr gut vorbereitet zu sein, braucht jedes Unternehmen seine eigene Strategie, die selbstverständlich auch zum jeweiligen Budget passen muss.
Wenn alles so bleibt, wie es soll
Im Zuge einer Inspektion findet eine genaue Überprüfung der entsprechenden Einrichtung statt. Dabei stehen die Dokumentation und Feststellung des derzeitigen Ist-Zustandes der Maschinen an. Mit dieser Kontrolle der Funktionsweise aller Anlagenteile, Einstellungen sowie der jeweiligen Werte, versuchen Zuständige den Betrachtungsgegenstand in einem ordentlichen, funktionsgemäßen und sicheren Zustand zu halten.
Kleinteilige Untersuchungen von Bauteilen, Baugruppen und Betriebsmitteln auf Verschleiß bewahren das Unternehmen vor Problemen durch unverhältnismäßige Abnutzung oder Korrosion.
Genaue Bewertungen der Überprüfungen helfen dabei, die Gründe für diese Schwachstellen zu finden und somit auch den weiteren Umgang mit der Maschine zu planen. In festgelegten zeitlichen Abständen empfiehlt es sich daher, einen Inspekteur auf die eigenen Anlagen schauen zu lassen.
Wer nicht wartet, der rostet
Im Schritt Wartung im Instandhaltungskreislauf kommt es zu Arbeiten an der Anlage, um sie wieder in den gewünschten Soll-Zustand zu versetzen. Dadurch wollen Zuständige die unnötige Abnutzung verzögern beziehungsweise verhindern.
In der Regel fällt diese Kontrolle einmal pro Jahr an, wenn hier keine anderen Angaben vonseiten des Herstellers existieren. Vorgenommene Maßnahmen halten Prüfer in einem Protokoll fest, um diese im Ernstfall aufrufen zu können.
Im ersten Schritt der Wartung finden Reinigungs- oder Pflegearbeiten statt und danach kümmern sich Zuständige um die Überprüfung von Einstellungen, das Erfassen von Messwerten oder checken die Füllstände. Im Zuge dessen kommt es auch häufig zu Nachjustierungen, Auswechslungen oder Neueinstellungen von Anlagenteilen.
Regelmäßig durchgeführte und zudem vollständig dokumentierte Wartungen können sich positiv auf den Garantieanspruch oder auch den Wiederverkaufswert einer Maschine auswirken.
Zurück zum Ursprung?
Sollte im Zusammenhang mit der Wartung ein defektes Teil auftauchen, benötigt dieses selbstverständlich schnellstmöglich den Austausch durch ein voll funktionstüchtiges Exemplar. Dieser Schritt des Kreislaufs nennt sich Instandsetzung und muss den Soll-Zustand wiederherstellen. Nur so kann die Maschine wieder einwandfrei funktionieren.
Viele Anlagen weisen nach einer bestimmten Weile dem Verschleiß geschuldete Schäden auf, die oft einer schnellen und gründlichen Anpassung bedürfen. Je nach Sach- und Kostenlage kommt es sofort zu einer Reparatur beziehungsweise einem Austausch. Somit können Zuständige die Betriebsfähigkeit schnell wieder gewährleisten.
Für zukünftige Einsätze erweist es sich dabei von hoher Wichtigkeit, die Instandsetzungsmaßnahmen im Wartungsprotokoll zu notieren. Hier eignet sich eine digitale Version am besten, um dies auch nachträglich in den Unterlagen zu vermerken.
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