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Produktivität erhöht, Stillstände reduziert

von am 12. Juli, 2021

Schmid Engineering (SE), Spezialist für Industrie 4.0, Vernetzung und Digitalisierung, hat 2020 bei Mosser Holzindustrie im österreichischen Randegg eine Produktions-Management-System-Lösung (PMS) eingeführt, die dort die kompletten Fertigungsprozesse überwacht. Das System besteht aus dem Data-Server von Schmid Engineering zur Datensammlung und Maschinenanbindung mit integrierter Visualisierung und einer angebundenen Datenbank. Die Visualisierung basiert auf HTML5 und ist somit auf jedem Endgerät beim Holzbearbeiter darstellbar.

„Wir standen vor der Herausforderung, eine wirtschaftliche Lösung zu finden und schrittweise vorgehen zu können. Mit dem neuen System, das natürlich unsere IT-Landschaft passen musste, wollten wir unsere Produktionsdaten kontrolliert abgreifen“, sagt Diplom-Ingenieur Martin Bruderhofer, Leitung Produktion, Mosser Leimholz Mosser Leimholz GmbH.

Der Mosser-Maschinenpark besteht aus drei Brettschichtholz-Anlagen (BSH), einer Säge und den kleineren Bereichen der Brikettfertigung und der Fertigung der Keilgezinktenlatte. Aktuell sind an einer BSH-Analge 19 Maschinen angebunden. Dabei werden vor allem Siemens Steuerungen zum Einsatz, jedoch sind auch Systeme von Microtec, Kallisoe und OEST und das ERP-System Timbertec – das für die Produktionssteuerung verantwortlich ist – angeschlossen.

Vor der Einführung der PMS-Lösung erfolgte ein Großteil der Steuerungsaufgaben manuell durch den Maschinisten. Ebenso mussten die meisten Überwachungsdokumentationen manuell in handgeschriebenen Listen erfasst und ausgewertet werden. Die Informationsweitergabe an die Anlage (Einstelldaten, Rezept, Intermaschinenkommunikation) erfolgte ebenfalls manuell oder mithilfe einer individuellen Dateikommunikation.

Dieses ganze Prozedere zu vereinheitlichen, zu vereinfachen und insbesondere die manuellen Aufwände zu reduzieren und am besten komplett zu vermeiden, war zwingend notwendig. Die Produktions-Management-System-Lösung (PMS) von SE erfüllte diese vielfältigen Anforderungen.

Einerseits war hiermit die bestmögliche Integration in die IT-Landschaft von Mosser gegeben, andererseits schaffte es SE damit, sowohl ein zentrales System als auch ein dezentrales System aufzubauen, um in gewissen Bereichen eine höhere Verfügbarkeit zu gewährleisten. Darüber hinaus war die Möglichkeit, die umfangreiche und auch gewachsene Maschinenlandschaft von Mosser wirtschaftlich integrieren zu können, ein wesentlicher Aspekt bei der Entscheidung für SE.

„Mit PMS von Schmid Engineering haben wir jetzt mit einem Blick den aktuellen Status der Produktion und können die Daten für notwendige Statistiken kontrolliert und einheitlich erfassen“, berichtet Ingenieur Simon Rosenthaler, Lean-Management, Mosser Leimholz GmbH. Vorteilhaft bei dem neuen System sei auch die einfache Bedienung und Wartung sowie die Möglichkeit der Online-Betrachtung auf jedem Endgerät, so Rosenthaler weiter.

Heute bietet die individuelle Visualisierung dem Leimholz- und Schnittholzanbieter einen perfekten Überblick über seinen Maschinenpark und die gesamte Produktion. Mittels Data-Server sind alle Anlagen angebunden. Dabei werden die produktionsrelevanten Daten in der PMS-Datenbank gespeichert. Diese Produktionsdaten werden ausgewertet und daraus die Kennzahlen berechnet.

Bei eventuellen Maschinenstillständen hat der Werker jederzeit die Möglichkeit, den Grund für den Stillstand anzugeben. Dadurch ist für Mosser auch eine Auswertung der Maschinenstillstände über Dauer und Grund sichergestellt.

„Vor der Einführung von PMS hatten wir Insellösungen im Einsatz, diese wurden durch die SE-Lösung vollständig abgelöst“, so Martin Bruderhofer. Jetzt hat Mosser vergleichbare Zahlen aus der Fertigung und muss sich nicht nur auf die „soften“ Erfahrungswerte verlassen. Auch das Einsparen der Fertigungspapiere bietet ein großes Potential. „Mit der Integration der erfassten Daten in unsere Business Intelligence stehen die Daten heute jedem Mitarbeiter schnell zur Verfügung und können zudem gezielt ausgewertet werden.“

Produktivität der Fertigung erhöhen

Der Data-Server berechnet unter anderem die Kennzahlen für die Gesamtanlageneffektivität sowie für die Verfügbarkeit der Anlagen. Des Weiteren wird die Ist-Produktion der in Timbertec geplanten Produktion gegenüber gestellt. Durch den Überblick des Anlagenstatus in Echtzeit ergänzt um die Echtzeitkennzahlen wird es dem 1924 als Sägewerk gegründeten Unternehmen möglich, auf Unterbrechungen in der Produktion schneller zu reagieren, mögliche Probleme in der Produktion zu analysieren und dadurch auch eine vorausschauende Wartung zu planen.

Das zum Einsatz bei Mosser kommende PMS ist aber kein Manufacturing Execution System (MES). Es enthält also keine Feinplanung oder Informationen über Mitarbeiter, Schichtpläne oder Ähnliches und ist auf den Status der aktuellen und der letzten drei Schichten hin optimiert. Die PMS-Schnittstelle zum ERP ermöglicht es Mosser aber, die Auftragsdaten aus dem ERP zu ziehen und entsprechend darzustellen. Dadurch gibt es auch einen Auftragsbezug in der Produktion und die Mitarbeiter können sehen, zu welchem Auftrag das Material – wie etwa Brettschichtholz oder Schnittholz – gehört, das gerade produziert wird.

„Das Zusammenspiel mit dem ERP-System verläuft reibungslos“, betont Bruderhofer. Man wisse heute einfach sicher und zuverlässig ob und wie alle Maschinen laufen. „Das ist unser tägliches Brot und daher extrem wichtig.“

Text: Tino M. Böhler

Links:

www.schmid-engineering.com

Diplom-Ingenieur Martin Bruderhofer betont: „Mit der Integration der erfassten Daten in unsere Business Intelligence stehen die Daten heute jedem Mitarbeiter schnell und einfach zur Verfügung und können zudem gezielt ausgewertet werden.“ Bild: Mosser Holzindustrie

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