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Spie stattet Katzenbergtunnel mit Betriebstechnik aus

von am 4. Februar, 2022

Die Autobahn A3 ist eine der wichtigsten Verkehrsadern durch Süddeutschland. Sie führt direkt durch das Stadtgebiet von Würzburg und hat vor dem Umbau die Stadtteile Heidingsfeld und Heuchelhof voneinander getrennt. Deshalb entschieden sich die Verantwortlichen, im Zuge der Sanierung dafür, die Autobahn auf einer Länge von 570 Metern in einen Tunnel – den Katzenbergtunnel – zu verlegen, um darüber die Stadtteile wieder zusammenwachsen zu lassen.

Die Experten von Spie Osmo, der ausführenden Einheit von Spie Deutschland & Zentraleuropa, rüsteten den Katzenbergtunnel mit der kompletten betriebstechnischen Tunnelausstattung sowie Verkehrstechnik aus.

Dazu gehörten auch die vorgelagerten Anschlussstellen – im Westen die Anschlussstelle Würzburg-Heidingsfeld, von der aus eine ebenfalls erneuerte Talbrücke direkt in den Katzenbergtunnel führt, und im Osten die direkt am Tunnelportal liegende Raststätte Würzburg. Beide Stellen sind mit automatisierten Verkehrszeichen, Schranken und Videoüberwachung ausgestattet, so dass bei einem Zwischenfall im Tunnel der weitere Zulauf von Fahrzeugen gestoppt wird.

Eine besondere Herausforderung war die technische Umsetzung für eine Autobahn, auf der während der gesamten Projektphase der hochfrequente Verkehr rollen musste. Daraus resultierte auch die lange Projektzeit, die sich von 2015 bis ins Jahr 2021 erstreckte.

In einem ersten Bauabschnitt entstanden durch das zuständige Bauunternehmen etwas unterhalb der bisherigen Autobahntrasse das Betriebsgebäude sowie die Tunnelröhre in Fahrtrichtung Frankfurt. Nach den notwendigen Funktionstest verlief der Verkehr in beiden Richtungen durch diese neue Röhre, so dass im zweiten Bauabschnitt die zweite Tunnelröhre auf Höhe der bisherigen Autobahn entstand.

„Eine besondere Aufgabe für uns war die Zeit der zweiten Bauphase, in der wir den Verkehr in der ersten Röhre sicherstellen mussten und in der zweiten parallel gearbeitet haben“, erklärt Falko Weiß, Bauleiter bei Spie Osmo.

Für die notwendige Sicherheit der Verkehrsteilnehmer hat das Team des Dienstleisters in den Katzenbergtunnel 818 Tunnelleuchten, 25 Strahlventilatoren mit je 30 Kilowatt Leistung, 115 Brand- und Rauchmelder, 2.400 Meter Brandmeldekabel, 1.377 Not- und Hinweisleuchten und 27 Notrufstationen eingebaut. 61 Kameras erlauben der Verkehrs- und Betriebszentrale Nordbayern eine Überwachung aus der Ferne; Verhaltenshinweise sind über 54 Lautsprecher möglich.

Die nötige Energie für die Anlagen ist über zwei Mittelspannungstransformatoren mit jeweils 1.000 Kilovoltampere Leistung, eine Mittelspannungsschaltanlage für 20 Kilovolt und – bei Stromausfall – eine Netzersatzanlage mit 300 Kilovoltampere Leistung gesichert.

„Die Ersatzstromversorgung, durch die der Tunnel auch bei Netzausfall betriebsbereit bleibt, ist eine Besonderheit dieses Projekts“, erklärt Uwe Wollenburg. 210 Wechselverkehrszeichen und sieben Sperrschranken sind über 23 Streckenstationen angebunden. Sechs Rechnersysteme zur Tunnel- und Verkehrssteuerung verarbeiten etwa 20 000 Datenpunkte rund um den Katzenbergtunnel.

Links:

www.spie.de

Der Katzenbergtunnel, der im Zuge des sechsspurigen Ausbaus der Autobahn A3 entstanden war, gehört zu den umfangreichsten Projekten der Tunnelexperten bei Spie Osmo. In den beiden Röhren rollt der Verkehr auf vier Fahrspuren in Fahrtrichtung Frankfurt und auf drei Spuren in entgegengesetzter Richtung. Hier gibt es zusätzlich einen Standstreifen und in beiden Röhren je einen Notgehweg. Dadurch ergeben sich in den Röhren Breiten von rund 17 Metern (Südröhre) und 19 Metern (Nordröhre). Bild: Spie

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