„Viele wollen es gar nicht so genau wissen“

Derzeit sind noch ca. 35 Millionen Tonnen asbesthaltiger Stoffe in genutzten Gebäuden verbaut. Viele Laien aber auch professionelle Handwerker setzen sich unbewusst großer gesundheitlicher Gefahr aus. Florenz Stetter, Leiter Produktmanagement bei Electrostar/Starmix, und Leonid Brose, Geschäftsführer der Asup GmbH, warnen vor den Gefahren von Asbest und klären über notwendige Schutzmaßnahmen auf.
„Die Erfahrungen aus meiner Arbeit zeigt, dass sowohl Profis als auch Laien Asbest oft als Problem der Vergangenheit wahrnehmen. Dabei ist es eine akute Gefahr, welche vielfach auf die leichte Schulter genommen wird“, sagt Leonid Brose. Unkenntnis und Verharmlosung sind dabei häufige Aspekte im Umgang mit Asbest.
Auch auf Ebene professioneller Handwerksfirmen sieht er ein Sensibilisierungsdefizit gegenüber Asbest. Oft würden auch bewusst die Augen verschlossen: „Insbesondere kleinere Betriebe geraten oft in die Problematik, dass sie bei festgestelltem Asbest den Auftrag an Fachfirmen verlieren würden. Daher wollen es viele gar nicht so genau wissen“, sagt Brose.
Zertifizierte Asbest-Entstauber: Ein Muss für Sicherheit
Privatpersonen dürfen grundsätzlich an asbesthaltigen Produkten arbeiten, wenn alle gesetzlichen Anforderungen und Vorgaben eingehalten werden. Besser ist es aber, die Arbeiten von einer Fachfirma durchführen zu lassen, deren Mitarbeitenden über den sogenannten Asbestschein verfügen müssen, ein Sachkundenachweise für den Umgang mit dem gefährlichen Stoff.
Auch bezüglich der verwendeten Geräte gibt es Vorschriften. Florenz Stetter erklärt: „Asbesthaltige Baustäube dürfen auf keinen Fall mit normalen Industriesaugern oder gar Haushaltsstaubsaugern entfernt werden. Hierzu sind zertifizierte Asbestsauger notwendig, die über spezielle Sicherungseinrichtungen verfügen.“ Wenn unwissende Hobbyhandwerker an Asbest arbeiten und den anfallenden Staub mit herkömmlichen Hausstaubsaugern aufnehmen, verschlimmert das die Situation nur noch weiter.
„Ein normaler Staubsauger oder auch Industriesauger ohne Zertifizierung schließt die extrem kleinen und lungengängigen Asbestfasern nicht ein. Schlimmer noch. Mit der Abluft des Saugers wird die Faser nur noch weiter in der Raumluft verteilt. Daher gilt: Allein beim Verdacht auf Asbest sollte unbedingt eine Fachfirma herangezogen werden“, sagt Stetter.
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