Energiekrise bringt Industrie ins Wanken

Der Bundesverband der Deutschen Industrie sieht das produzierende Gewerbe vor schwierigen Monaten. Die Branche ist zwar gut durch die erste Jahreshälfte gekommen, doch die aktuellen Verwerfungen dürften künftig stark auf den Wirtschaftszweig durchschlagen. Unternehmen sollten die Entwicklung genau verfolgen. Im Zweifel müssen kurzfristig Restrukturierungsmaßnahmen angegangen werden.
Laut aktuellem Quartalsbericht des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) könnten der Ukraine-Krieg und die Verwerfungen an den Energie- und Rohstoffmärkten die Wirtschaft schwer in Mitleidenschaft ziehen; womöglich noch stärker als die Corona-Pandemie und die Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009.
Dabei hatte die Konjunkturentwicklung im ersten Halbjahr Hoffnung gemacht: Der private Konsum war um über 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen – die Bestellungen bei Konsumgüterproduzenten legten allein im zweiten Quartal um 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zu. Insgesamt waren die Umsätze in der Industrie gut; der Auftragsbestand lag im Sommer bei 4,4 Produktionsmonaten und die Kapazitäten waren zu 85,4 Prozent ausgelastet.
Der BDI geht jedoch davon aus, dass das Konsumverhalten im zweiten Halbjahr stark abflauen dürfte: Die steigenden Kosten für Energie und Lebensmittel sowie die fortwährende Unsicherheit erhöhen die Sparneigung und verringern die Kaufkraft. Auch die Entwicklung bei den für die deutsche Industrie wichtigen Exporten verlief zuletzt nur noch schleppend.
Hingegen nahmen die Importkosten bei Energie, Rohstoffen und Dienstleistungen zu. Das ungünstige Verhältnis von Im- und Exportpreisen, die hohen Kosten für fossile Brennstoffe und der schwache Euro sorgen für einen negativen Außenbeitrag, der das Wirtschaftswachstum um 1,4 Prozent ausbremst. Entsprechend geht der BDI 2022 nur noch von einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 0,9 Prozent aus. Die Industriebranche stehe zudem vor einer schweren Rezession.
Industrieunternehmen sollten umso gründlicher bei der Marktbeobachtung und Risikovorsorge vorgehen. Die Liquiditätsplanung muss derzeit in sehr kleinen Zeitabschnitten überprüft und angepasst werden.
Zudem sollte das Krisenszenario vorab bereits durchgespielt werden: Welche Sanierungsoptionen bleiben bei drohender oder eingetretener Zahlungsunfähigkeit? Welche insolvenzrechtlichen Verpflichtungen bestehen? Lässt sich das Steuer noch vor einer akuten Unternehmenskrise herumreißen?
Je eher sich in Schieflage geratene Industriebetriebe um Lösungen bemühen, desto mehr Optionen wie Schutzschirmverfahren, außergerichtliche Restrukturierung oder Insolvenz in Eigenverwaltung stehen offen.
Autor: Rechtsanwalt Frank-Rüdiger Scheffler
Tiefenbacher Insolvenzverwaltung / Restrukturierung
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