Unternehmensnachfolge in turbulenten Zeiten

Eigentlich sollte Katrin Ramsl-Späth in das Unternehmen CSP hineinwachsen. Fünf Jahre hatte man sich dafür gegeben. Ihr Vater Harald, ein schwäbischer Tüftler, hatte CSP im Jahr 2005 zusammen mit zwei Gleichgesinnten gegründet. Einer der beiden Mitgründer schied relativ bald danach aus. Und für den Vater war klar: Katrin soll die Geschäftsführung übernehmen, wenn der verbliebene Gesellschafter altershalber aussteigen würde. Dann ging alles ganz schnell.
Katrin Ramsl-Späth studierte BWL mit Schwerpunkt Marketing. Weil sie sich für Marketing interessierte. Und weil aus dem kleinen metallverarbeiten Betrieb mittlerweile zwar ein gefragter Problemlöser etwa für die Automobilindustrie geworden war – aber Marketing im Grunde nicht stattfand.
Kurz nach Abschluss ihres Studiums eröffnete Harald Späth seiner Tochter, der andere Gesellschafter wollte entgegen der ursprünglichen Planung nun doch jetzt schon ausscheiden. Katrin solle so schnell wie möglich in die Geschäftsführung einsteigen und die Geschicke des Unternehmens in die Hand nehmen – zunächst noch gemeinsam mit dem Papa.
Das war im Jahr 2019. Pragmatismus und entschlossenes Handeln waren gefragt. Denn CSP war in den Jahren zuvor schnell gewachsen. Und wie so oft bei kleineren inhabergeführten Unternehmen: Die Organisationsstrukturen waren nicht mitgewachsen.
Die Juniorchefin arbeitete sich ein, analysierte den Markt, ihr Unternehmen und definierte sieben Handlungsfelder, die aus ihrer Sicht zu beackern wären, um CSP in eine prosperierende Zukunft zu führen. Da ging es um Mitarbeiterführung und Personalmanagement, um Marketing und den Aufbau eines schlagkräftigen Vertriebs, es ging um Digitalisierung, das Optimieren interner Strukturen und Prozesse und darum, die Kommunikation im Unternehmen systematisch zu verbessern.
Ihr Vater segnete alle sieben Großprojekte ab. Sehr zur Überraschung seiner Tochter: „Ich war fest davon ausgegangen, dass er mindestens drei bis vier Projektideen entweder ablehnen oder zumindest als nicht dringend einschätzen würde. Jetzt stand ich da und hatte mehr zu tun als mir lieb war.“
Dann kam Covid 19. Was die frischgebackene Geschäftsführerin offenbar eher noch beflügelte als einbremste. Sie trieb zusammen mit ihrem Team die Digitalisierung voran, verschlankte Prozesse, nahm sich die interne Kommunikation und die Selbstorganisation des Unternehmens vor.
Mit durchschlagenden Ergebnissen: „Wir haben auf diesen Gebieten inzwischen fast alle Ziele erreicht, die wir bis 2025 erreichen wollten. Trotz Krise haben wir einige neue Produkte entwickelt, produktionsreif gemacht und ausgeliefert. Und besonders erfreulich finde ich: Die gesamte Belegschaft und mein Vater als Seniorchef sind ohne Wenn und Aber mit im Boot. Die Stimmung im Team ist – trotz immer neuer Krisenereignisse – erstaunlich gut und entspannt.“
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