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Wartung von Photovoltaik-Anlagen

von am 28. März, 2018

Etwa 1,6 Millionen Photovoltaik-Anlagen gibt es in Deutschland. Damit sie in der sonnenreichen Zeit tatsächlich ihre maximale Leistung erbringen und wirtschaftlich arbeiten, sollten die Bestandsanlagen, ob gewerblich oder privat, regelmäßig gewartet werden. Was dazu gehört und was dabei zu beachten ist, erklärt Martin Gött, Leiter Service und Wartung bei der Wi Solar GmbH.

Herr Gött, warum ist es wichtig, PV-Anlagen warten zu lassen?

Wie bei allen komplexen technischen Anlagen kann es auch beim Betrieb von PV-Anlagen zu Störungen kommen. Ein Problem dabei ist, dass sich mit nachlassender Leistung die getätigte Investition in diese Technologie nicht mehr rechnet, die Amortisierungszeiten nicht eingehalten oder – im Falle des Eigenverbrauchs – die benötigten Strommengen nicht produziert werden.

Ein anderer, oft unterschätzter Aspekt sind die Prüfpflichten: Der Betreiber ist verpflichtet, die Anlagensicherheit regelmäßig zu überprüfen. Dazu müssen bestimmte technische und funktionale Anforderungen erfüllt und nachgewiesen werden. Werden die Prüfpflichten nicht eingehalten, kann man den Versicherungsschutz und/oder den Vergütungsanspruch für die Anlage verlieren.

Welche Vorteile bietet ein Frühjahrs-Check-up, die intensive Vor-Ort-Prüfung?

Wichtig ist ja, dass die Anlage gerade in der sonnenreichen Zeit optimal funktioniert. Neben der verlässlichen Feststellung von Fehlfunktionen bietet der Check-up darüber hinaus das frühzeitige Erkennen von Risiken und Reparaturbedarf, eine wirksame Brandschutz-Prophylaxe und die Erfüllung der Sorgfaltspflicht gegenüber Dritten und Versicherungen. Außerdem ermöglicht der Check-up, dass Produktfehler rechtzeitig im Rahmen der Herstellergarantien und -gewährleistungen reklamiert werden können.

Für welche Anlagen machen welche Maßnahmen Sinn?

Für Privatpersonen und kleine gewerbliche Betriebe, die eine Anlage bis 30 kVA betreiben, reicht es, die Mindestanforderungen der Prüfpflichten nach den DIN-VDE und VdS Verordnungen zu erfüllen. Bei größeren, v. a. gewerblichen Anlagen sind Verträge mit einer umfassenden Betreuung und regelmäßigen Wartungen zu empfehlen, um die wirtschaftliche Performance der Anlage sicherzustellen.

Die Reinigung der Module gilt als besonders wirksame und einfache Maßnahme, um die Leistungsfähigkeit einer Anlage zu erhöhen…

Das trifft zu, wenn eine Verschmutzung der Module tatsächlich die Ursache für den Minderertrag ist. Wir haben es schon oft erlebt, dass ganz andere Faktoren eine Rolle gespielt haben, wenn eine Anlage ihre Leistung nicht mehr erbrachte. Oft ist einfach ein Baum zu groß geworden, der dann das Dach verschattet – oder es kommen Fehlfunktionen an einzelnen Komponenten vor. Auch hier ist vorab ein gründlicher Check-up zu empfehlen.

Worum geht es bei einem Gutachten?

Dabei wird die Anlage „auf Herz und Nieren“, am besten von (unseren) TÜV-zertifizierten, unabhängigen Prüfern, durchgecheckt, die mit Blick auf das Ganze unter technischen wie betriebswirtschaftlichen Aspekten die passenden Maßnahmen vorschlagen. Darüber hinaus erhalten sie Klarheit bei Störungen oder Schadensfällen und Bestandsanlagen können so verlässlich bewertet werden.

Mit welchen Methoden werden die Fehler ermittelt?

Neben den klassischen Messtechniken wie z. B. Einstrahlungsmessung, Kennlinien- und Isolationsmessung bieten wir auch in diesem Bereich neue Methoden wie die Thermographie an, um Funktionstests und Fehlersuchen durchzuführen. Unser auf Wärmebildtechnik spezialisiertes Team führt die Aufnahmen mit modernsten Kameras durch.

Links:

www.wi-solar.de/service/

Martin Gött, Leiter Service & Wartung bei der Wi SOLAR GmbH, beantwortet Fragen zu Anforderungen und Technik. Bild: Wi Solar

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