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Digitaler Ausweis für Industriearmaturen

von am 19. September, 2022

Um die Digitalisierung in der Prozessindustrie voranzutreiben, sollten Hersteller eindeutig identifizierbare Geräte liefern und standardisierte Produktdaten digital zur Verfügung stellen. Dabei unterstützen die Normen DIN SPEC 91406/IEC 61406 und VDI 2770. Der Armaturenhersteller AS-Schneider kennzeichnet deshalb nun seine Artikel mit einem QR-Code.

Große Mengen an Papier sind im Zeitalter der Digitalisierung weder nachhaltig noch sinnvoll. Deshalb haben Unternehmen aus der Prozessindustrie die DIN SPEC 91406 entwickelt. Im Gremium saßen Vertreter von BASF, Covestro, Bayer, Lanxess, Siemens, Endress+Hauser, Yokogawa, Emerson, ABB und vielen weiteren Unternehmen. Mit der Norm gibt es jetzt einen gemeinsamen Standard, um Produkte eineindeutig zu identifizieren.

Die Hersteller weisen jedem Artikel eine Seriennummer zu, deren vorgegebene Zusammensetzung international gültig ist. Diese individuelle Nummer (ID) ist über QR-Codes oder RFID-Tags verschlüsselt und wird am Produkt angebracht. In Kürze wollen die Verantwortlichen die DIN SPEC 91406 internationalisieren und durch die internationale IEC-Norm 61406 ersetzen. Die Norm soll so mehr Relevanz bekommen, da die Anwender in der Prozessindustrie die Technologie stärker nachfragen.

Anhand der eineindeutigen ID-Nummer lassen sich Aufträge und Artikel rückverfolgen. Hersteller, OEM, Anlagenplaner und -betreiber können über die Geräteidentifikation auf produktspezifische Dokumente und Informationen zu Wartungsplänen und Ersatzteilservice zugreifen. Damit stellen Unternehmen beispielsweise technische Zeichnungen, Betriebsanleitungen und Materialzeugnisse bereit. Nach der Deinstallation der Armaturen ermöglicht die ID dem Anwender, die Produkte fachgerecht und nachhaltig zu entsorgen.

Die Norm VDI 2770 bietet eine weitere Perspektive, um Produktinformationen digital zu dokumentieren. Sie konzentriert sich auf die Struktur der digitalen Herstellerinformationen und -daten für die Prozessindustrie.

Die Kernidee: Sie nutzt das PDF-Format für menschenlesbare und das XML-Format für maschinenlesbare Dokumente. Der Hersteller packt alle zu einem Produkt gehörenden Informationen in einen sogenannten Dokumentencontainer (ZIP-Datei). Der Kunde verarbeitet die Daten dann standardisiert weiter. Das kann ein Mitarbeiter im Wareneingang sein, der die Bestellung überprüft, ein Instandhalter, der Wartungsarbeiten durchführt oder ein TÜV-Prüfer, der Anlagen abnimmt.

Für Nutzer der Geräte sind die beiden Spezifikationen wichtig. Sie geben die Funktionsweise einer automatischen Identifikation (DIN SPEC 91406/IEC 61406) und einer strukturierten Dokumentation von Produktinformationen (VDI 2770) vor. Die Anlagenbetreiber müssen wissen, wie sie auf die digitalen Produktdaten zugreifen können, wie sie dargestellt sind und in welcher Form sie diese weiterverarbeiten.

Welche Rolle die Normen in der Prozessindustrie spielen, lässt sich am besten an einem Beispiel verdeutlichen: Der Armaturenhersteller AS-Schneider hat für seine Produkte einen Digitalen Product Pass (DPP) eingeführt. Bei dem kostenlosen Service sind Ventile und Ventilblöcke (E-Programm), Monoflansche, VariAS-Blöcke und DBB Piping Kugelhähne mit einem eineindeutigen QR-Code nach der DIN SPEC 91406/IEC 61406 gekennzeichnet.

Der Nutzer scannt einfach den Code oder gibt die individuelle Seriennummer unter www.qr4v.de ein. Damit erhält er sofort Zugang zu technisch relevanten statischen Produktinformationen und kann sich die Daten, Zeichnungen, Betriebs- und Wartungsanleitungen, Zertifikate, Materialzeugnisse und Ersatzteilinformationen herunterladen. Die DPP-Lösung ist ein statischer digitaler Zwilling, der nur die Dokumente und Informationen liefert, die zum Übergabezeitpunkt zwischen dem Lieferanten und Kunde verfügbar sind. Damit lässt sich ein physisches Produkt virtuell abbilden.

Links:

www.as-schneider.com

Kunden erhalten dank des QR-Codes einen einfachen Zugriff auf Armaturenspezifikationen und technische Dokumente. Bild: AS-Schneider

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