Respekt vor Baustaub entwickeln
Durch Baustäube verursachte Atemwegserkrankungen führen die Liste der tödlichen Berufserkrankungen der BG Bau an. Doch nicht nur die immer noch weit verbreitete Asbestfaser ist gesundheitsgefährdend, auch andere Staubarten können schwere Erkrankungen auslösen. Die Experten von Electrostar/Starmix warnen vor Sorglosigkeit im Umgang.
„Das große Problem beim Baustaub ist, dass er sowohl von Profis als auch von Laien als normale Begleiterscheinung von Bauarbeiten wahrgenommen wird. Es besteht oft keine Sensibilität darüber, dass auch vermeintlich ‚normaler‘ Baustaub krebserregend sein kann“, sagt Norbert Kluger, Abteilungsleiter Stoffliche Gefährdungen bei der BG Bau.
Das liegt vor allem am in Baustaub erhaltenen Quarzstaub, der krebserregend ist. Aber auch andere Stäube, wie z. B. Holzstaub können schwere gesundheitliche Schäden anrichten. Hinzu kommt die Asbestfaser, die potenziell in allen Gebäuden, die vor dem Asbestverbot im Okotober 1993 errichtet wurden, verbaut sein kann.
„Das Problem an Asbest ist, dass in seiner ganzen Nutzungszeit ca. 39 Millionen Tonnen an asbesthaltigen Stoffen verbaut wurden. Davon sind geschätzt noch immer ca. 35 Millionen Tonnen in den Gebäuden vorhanden“, sagt Norbert Kluger und ergänzt: „Eine weitere Problematik von Asbest ist, dass dieser in sehr vielen Baustoffen vorhanden sein kann: Fliesenkleber, Bodenbelägen, Dachbahnen, Spachtelmasse, Fußbodenkleber.“
Florenz Stetter, Leiter Produktmanagement bei Electrostar/Starmix, nimmt nur einen langsamen Sinneswandel in der Bau- und Handwerksbranche wahr: „Gerade bei Älteren gehört Staub einfach zur Arbeit auf Baustelle und Werkstatt dazu. Dies tragen sie, natürlich ohne böse Absichten, in die nächste Generation weiter. So setzt sich das Wissen über die Gefährlichkeit von Baustaub nur langsam durch.“
Sowohl Florenz Stetter als auch Norbert Kluger sehen die Partner der Bauwirtschaft und die Entwickler von Saugern und Entstaubern gefordert. Zum einen müssten Bauunternehmen umfassender über die Gefahren von Baustaub aufklären und geeignete staubarme Techniken und Geräte bereitstellen.
Aber auch die Maschinenhersteller sieht Florenz Stetter in der Pflicht: „Die Hersteller müssen den Anwendern Arbeits- und Gesundheitsschutz so einfach wie möglich machen. Ein Beispiel: Oft werden auf einer Baustelle Maschinen verschiedener Hersteller verwendet, deren Anschlüsse nicht zusammenpassen. Zu oft passiert es dann, dass auf wirksame Entstaubung verzichtet wird, weil der passende Adapter nicht zur Hand ist. Oder es werden improvisierte Verbindungen mit Klebeband geschaffen, die natürlich nicht hinreichend sind. Hier müssen wir herstellerübergreifend ansetzen, um diese Hindernisse aus der Welt zu schaffen.“
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