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Die Industrie-Trends 2025

von am 16. Januar, 2025

Joost Knapen, Head of Product and Brand Marketing bei Zarges, gibt Einblicke in die wichtigsten Trends in den Bereichen Steigen, Absturzsicherung, Verpacken und Transportieren sowie Speziallösungen.

Trotz disruptiver Entwicklungen in Wirtschaft und Politik ist die Industrie von anhaltenden Meta-Trends geprägt, die sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringen. Diese werden sich 2025 weiter verstärken.

Dabei spielen vor allem Sicherheit, Nachhaltigkeit und Komfort eine zentrale Rolle – nicht zuletzt angetrieben durch die neue EU-Verordnung über die allgemeine Produktsicherheit und die neue EU-Ökodesign-Richtlinie. Gleichzeitig wächst der Bedarf an ganzheitlichen Lösungen, die sowohl funktional als auch ergonomisch überzeugen und passgenau auf individuelle Anforderungen abgestimmt sind.

Trend 1: Sicherheitsanforderungen steigen

In der Produkt- und Arbeitssicherheit sind Unternehmen mit immer mehr Regularien konfrontiert. 2025 wird beispielsweise die neue EU-Verordnung über die allgemeine Produktsicherheit in den Fokus rücken. Sie gilt seit 13. Dezember 2024 in allen Mitgliedsstaaten und löst die bestehende Richtlinie 2002/95/EG ab.

Hersteller müssen nun zusätzliche Anforderungen erfüllen und beispielsweise für jedes Produkt eine interne Risikoanalyse und eine technische Dokumentation erstellen. Außerdem sind sie verpflichtet, Sicherheits- und Warnhinweise in leicht verständlicher Sprache beizulegen, wenn sie ihre Produkte online verkaufen.

Aber auch unabhängig von der Regulatorik stehen Unternehmen vor neuen Sicherheitsherausforderungen, denn in manchen Fällen hinkt der Gesetzgeber noch hinterher. Dies gilt beispielsweise für die Lagerung und den Transport von Lithiumbatterien, die in vielen Elektrowerkzeugen verwendet werden. Die Energieträger bergen ein erhöhtes Brandrisiko, wenn sie altern, defekt sind oder unsachgemäß aufbewahrt werden. Stehen die Akkus einmal in Flammen, sind sie kaum noch zu löschen.

Mit speziellen Gefahrgutverpackungen, die eine sichere Lagerung und einen sicheren Transport ermöglichen, können Unternehmen dieses Risiko mindern. Für Sicherheitsbeauftragte wird es zunehmend schwerer, sich mit allen Regularien und Risiken vertraut zu machen, weshalb der Beratungsbedarf im Bereich Sicherheit weiter steigt.

Trend 2: Nachhaltigkeit wird zum Wettbewerbsfaktor

Das Thema Nachhaltigkeit steht für Unternehmen schon seit einigen Jahren weit oben auf der Agenda. Bereits das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und die CSRD-Richtlinie (Corporate Sustainability Reporting Directive) schreiben ein Transparenz- und Nachhaltigkeits-Reporting vor. Mit der neuen EU-Ökodesign-Richtlinie (ESPR) trat am 18.07.2024 ein weiterer Baustein des europäischen Green Deals in Kraft. Das Gesetz löst die bisherige Ökodesign-Richtlinie ab und erweitert den Anwendungsbereich auf nahezu alle Branchen.

Schon beim Design müssen Hersteller zum Beispiel auf Haltbarkeit und Reparaturfähigkeit achten. Außerdem müssen sie künftig Informationen zum CO2-Fußabdruck eines Produkts bereitstellen – sowohl Kunden als auch Partnern in der Lieferkette.

Natürlich betrifft das Thema auch die Verpackung: Viele Hersteller haben daher bereits von Plastik auf Pappe umgestellt oder versuchen Verpackungsmaterial ganz zu vermeiden. Zarges geht sogar noch einen Schritt weiter und will im nächsten Jahr einen Teil der Produktion auf eine grünere Aluminium-Variante umstellen.

Trend 3: Komfort ist entscheidend für die Akzeptanz

Im Bereich Arbeitssicherheit und Leitern zeigt sich klar ein Trend hin zu ergonomischen Lösungen. Hier setzt sich durch, was für Anwender praktikabel und komfortabel ist. Denn wenn Mitarbeiter ein Produkt nicht gerne nutzen, scheitert selbst das sicherste Produkt.

Monteure, die längere Zeit in größeren Höhen arbeiten, brauchen zum Beispiel eine Plattform, die sie an mindestens drei Seiten vor einem Absturz schützt. Wenn es aber 15 Minuten dauert, die Steighilfe aufzubauen und richtig einzustellen, greifen die Mitarbeiter lieber zu herkömmlichen Leitern und nehmen Risiken in Kauf. Stört darüber hinaus noch ein Sicherheitsgurt bei der Arbeit oder es kann nicht freihändig gearbeitet werden, sinkt der Nutzungsgrad weiter.

Um diese Sicherheitslücke zu schließen, sind ergonomische Produkte wichtig, die aus der Anwenderperspektive entwickelt sind. Diese sollten so einfach und bequem zu handhaben sein, dass Sicherheit keinen zusätzlichen Aufwand verursacht, sondern sofort einen Mehrwert bringt.

Trend 4: All-in-one-Lösungen werden immer beliebter

Kunden wünschen sich Lösungen, die genau auf ihre Anforderungen abgestimmt sind und die nötigen Funktionen in einem Produkt vereinen. Dafür suchen sie nach Partnern, die nicht nur Produkte verkaufen, sondern ein umfassendes Service-Paket anbieten – von der initialen Beratung bis zur Anwenderschulung. Dieser Trend wird sich auch 2025 fortsetzen.

Für Zielgruppen, die ähnliche Bedürfnisse haben, lässt sich der All-in-one-Ansatz bereits über Standardprodukte umsetzen. Multifunktionsleitern wie die Zarges MultiMaster 5 vereinen beispielsweise fünf verschiedenen Modi in einer Lösung: Stehleiter, treppengängige Stehleiter, Anlegeleiter im Off-Set-Modus, Anlegeleiter sowie ausgefahrene Anlegeleiter. Dadurch sparen Anwender Platz, Bereitstellungszeit und Kosten.

Ein anderes Beispiel ist der Chair in the Air: Die innovative Lösung im Bereich der Arbeitssicherheit integriert eine Absturzsicherung direkt in die Auffanggurte. Im Falle eines Sturzes können sich Arbeiter mit wenigen Handgriffen in eine sitzende Position bringen und so ein gefährliches Hängetrauma vermeiden.

Trend 5: Nachfrage nach Sonderlösungen nimmt zu

Auch der Bedarf an individuellen Lösungen steigt. Beliebt sind zum Beispiel digitale Produkt-Konfiguratoren, mit denen Kunden schnell und einfach Treppen, Plattformen, Steigleitern und MPO-Trollys für die Medizintechnik konfigurieren können.

Bei beratungsintensiven Themen geht der Trend dagegen wieder stärker zum persönlichen Gespräch. Gefragt sind daher Spezialisten, die Kunden vor Ort beraten, ihre Anforderungen verstehen und passgenaue Lösungen entwickeln.

Gerade größere Industrieunternehmen setzen für die Wartung ihrer Produktionsmaschinen gerne individuelle Steighilfen ein, die genau auf die Maschine abgestimmt sind. Die etwas höhere Investition zahlt sich am Ende aus, denn die Sonderanfertigung spart im Praxiseinsatz viel Zeit und reduziert das Unfallrisiko. Künftig wird sich die Schere zwischen hochqualitativen Individuallösungen und preiswerten Produkten mit niedrigem Sicherheitslevel weiter öffnen.

Links:

www.zarges.de

Das Jahr 2024 war für viele Unternehmen von Verunsicherung geprägt – gerade für die Industrie. Zum anhaltenden Ukraine-Krieg und der schwierigen geopolitischen Lage gesellten sich Wirtschaftsstagnation, die Wiederwahl von Ex-US-Präsident Donald Trump, das Ampel-Aus und die Krise der Automobilindustrie. Trotzdem blickt Joost Knapen, Head of Product and Brand Marketing bei Zarges, positiv in die Zukunft: „Viele der Faktoren, die für Disruption sorgen, können wir nicht beeinflussen. Auch die Politik kann nicht alle Probleme für uns lösen. Umso wichtiger ist es, dass wir uns flexibel aufstellen, damit wir in der Lage sind, schnell auf Veränderungen zu reagieren. Wenn wir uns auf das konzentrieren, was wir selbst beeinflussen können, werden wir 2025 weiterhin erfolgreich sein.“ Bild: Zarges

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