Digitale Instandhaltung für Züge
Die Deutsche Bahn setzt mit KI, Robotik und Automatisierung auf neue Tools für die Digitale Instandhaltung.
Die Deutsche Bahn (DB) verstärkt in ihren Werken den Einsatz digitaler Tools. Mit KI-gestützten Kameratoren, mobilen Robotern und digitalen Radsatzmessanlagen sorgt der Konzern für eine effizientere Instandhaltung und stellt sicher, dass die Züge schneller wieder zur Verfügung stehen.
Das S-Bahn-Werk München-Steinhausen ist Pilotwerk für die digitale Instandhaltung bei DB Regio. Dort präsentierten DB-Technik- und Digitalvorstand Dr. Daniela Gerd tom Markotten und Evelyn Palla, DB-Vorstand für Regionalverkehr, drei der digitalen Tools, die die Kapazitäten in der Instandhaltung auch in Zeiten knapper werdender Fachkräfte sicherstellen.
Die vorgestellten digitalen Tools greifen in drei Bereichen: Eine KI untersucht Bilder, die bei Zugfahrten durch ein Kamerator aufgenommen werden, auf Schäden und Unregelmäßigkeiten am Zug, die Laser-Anlage misst die Profilwerte der Radsätze und der Roboter inspiziert die Züge von unten. Damit ergibt sich ein detailliertes Gesamtbild des Fahrzeugzustandes und des Instandhaltungsbedarfs.
Die Mitarbeitenden im Werk wissen künftig dank der Auswertungen genau, wo sie Hand anlegen müssen und können sich gezielt den notwendigen Arbeiten zuwenden. Zeitfressende Routineaufgaben entfallen, etwa die Inspektion der Zugdächer. Die Sichtprüfung des gesamten Fahrzeugs dauert mit dem menschlichen Auge oft mehrere Stunden pro Zug, mit dem Kamerator ist sie in nur wenigen Minuten möglich.
Dr. Daniela Gerd tom Markotten betont: „Pünktlichkeit beginnt im Werk. Die Digitalisierung der Instandhaltung ist deshalb zentral für eine erfolgreiche Verkehrswende. Wenn Tätigkeiten schneller und gezielter ausgeführt werden können, profitieren auch die Fahrgäste. Denn eine kürzere Instandhaltungszeit führt zu einer höheren Fahrzeugverfügbarkeit.“
Evelyn Palla ergänzt: „Die Werkstatt in München ist die erste, in der wir die neuen digitalen Tools einsetzen. Wenn auch unsere anderen Metropol-S-Bahnen damit arbeiten, können wir künftig rund 400 S-Bahn-Züge eines einzigen Bautyps schneller warten – das sind mehr Züge, als es ICEs gibt. Davon profitieren dann jeden Tag zukünftig zwei Millionen Fahrgäste.“
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