Sicherheit als oberstes Gut
Welche Grundregeln es für eine reibungslose Instandhaltung braucht und wie Unternehmen ihre Mitarbeiter bei dieser Arbeit schützen können, erklärt Carsten Müller, Geschäftsführer der Echt! Smart Work GmbH und Experte für smarte Prüf- und Wartungsprozesse.
Wartung erweist sich als entscheidender Bestandteil jeder betrieblichen Routine, um die tägliche Sicherheit und Effizienz von Maschinen, Geräten oder Anlagen zu gewährleisten. Dabei betont die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) vor allem die Bedeutung einer gründlichen Planung und die Umsetzung von fünf Maßnahmen.
Ohne eine entsprechende und sorgfältige Gefährdungsbeurteilung ist der Schutz von Mitarbeitern in diesem Bereich nicht gewährleistet. Schnell kommt es ansonsten in diesem Arbeitsprozess schon bei scheinbar einfachen Aufgaben zu Flüchtigkeitsfehlern oder übersehenen Gefahren.
Dies kann unter anderem zu Schwierigkeiten im betrieblichen Ablauf führen oder im schlimmsten Fall sogar für Verletzte sorgen. Um Zuständige hier bestmöglich zu schützen, hilft es, sich an die Regeln der EU-OSHA zu halten.
Planung als Grundlage
Besonders die ausführliche Planung erweist sich in der Instandhaltung als entscheidend. In diesem Schritt müssen Betreiber zuallererst eine genaue Beurteilung der Gefährdungslage der Anlagen durchführen, um grundlegende Fragen direkt zu klären. Welche Gefahren drohen? Kommt es zu Lärm, Hitze- oder Gefahrstoffbelastungen?
Durch die Beantwortung dieser Fragen lässt sich auch im Voraus abklären, welche Qualifikationen Kontrolleure und Arbeitnehmer für die entsprechende Aufgabe benötigen. Erst dann können Unternehmen passendes Personal für die Betreibung der Maschinen finden, benötigte Hilfsmittel bereitstellen oder sichere Arbeitsprozeduren durchführen.
In diesem Zusammenhang definieren Zuständige einen Zeitplan, an den sich die eigenen Beschäftigten sowie Fremdbetriebe halten. Dabei bildet die Kommunikation zwischen Instandhaltungs- und Produktionspersonal sowie anderen Beteiligten den wichtigsten Grundstein.
Klare Abgrenzung
Sobald die angeforderten Fachkräfte und die erforderliche Technik an einem festgelegten Termin zur Verfügung stehen, braucht es eine konsequente Absicherung des zugehörigen Arbeitsbereichs. Nur wenn das betroffene Unternehmen einen sauberen und sichereren Zustand gewährleistet, beginnt die eigentliche Wartung der Anlagen, Maschinen oder Bereiche.
Ohne den Einsatz von Absperrungen oder entsprechende Warnschilder, die andere Mitarbeiter oder Unbeteiligte von diesem Arbeitsort fernhalten, besteht schnell ein hohes Verletzungsrisiko. Ebenso benötigt es an der Maschine selbst entsprechende Warnhinweise mit Zeit- und Datumsangabe. Ansonsten erweist sich vor allem der unsachgemäße Umgang mit Sicherheitsvorrichtungen als eine mögliche Gefahrenquelle.
Wer beispielsweise vor der Wartung nicht die Stromzufuhr der betroffenen Gerätschaften unterbricht, riskiert bei der Überprüfung und dem Öffnen der Anwendungen schwere Verletzungen oder sogar Schlimmeres. Hier setzen viele Unternehmen schon auf das Lockout-Tagout-Prinzip. Dadurch besteht im Wartungsfall die Option, sämtliche Energiequellen einer Maschine zu isolieren, zu markieren und zu verriegeln.
Mehr als nur Schutzkleidung
Während Wartungsarbeiten an klassischen Bürodruckern in der Regel weniger Ausrüstung bedürfen, sieht die Lage bei Produktionsmaschinen oder auch Kraftwerken oft anders aus. Ohne spezielle Schutzmittel, wie Arbeitskleidung oder Werkzeuge, scheint hier allein der Gedanke an Instandhaltungsmaßnahmen unmöglich.
Immer wieder kommt Wartungspersonal zudem in Berührung mit gesundheitsgefährdenden Stoffen oder hohen Temperaturen. Hier sorgt der Einsatz einer persönlichen Schutzausrüstung dafür, betroffene Arbeitnehmer vor zusätzlichen gesundheitlichen Risiken zu bewahren.
Gerade bei weiteren Überprüfungen außerhalb der bestehenden Routine ist es von hoher Wichtigkeit, Beschäftigte in diesem Umfeld schon in die Planung miteinzubeziehen und sie so über den jeweiligen Stand zu informieren. Nur so lassen sich die Zeitabläufe konsequent einhalten und Arbeitsstellen in stressigen Situationen absichern.
Reibungslose Dokumentation
Keine Instandhaltungsmaßnahme gilt als final abgeschlossen, bevor nicht eine entsprechende Endkontrolle stattfand. Neben einem kompletten Check-up der Anlage oder Maschine kommt es dabei selbstverständlich auch zu einer Überprüfung der durchgeführten Aufgaben sowie der Sicherheit der kontrollierten Geräte.
Für die Einfachheit empfiehlt es sich daher, alle Informationen und Schritte in einem fein säuberlich geführten, verpflichtenden Protokoll festzuhalten, das allen betroffenen Parteien einen klaren Überblick liefert. Als besonders wichtig erweist es sich dabei, auftretende Schwierigkeiten sowie Verbesserungsvorschläge umfassend und schriftlich zu dokumentieren, damit betroffene Unternehmen diese im späteren Verlauf aufgreifen können.
Höchste Priorität hat dabei die Einbeziehung betriebseigener Beschäftigter, die oft eine besondere Kenntnis der auftretenden Gefahren an ihrem Arbeitsplatz besitzen. Ausführliche Expertise kann so dazu beitragen, Instandhaltungsarbeiten für alle Beteiligten sicher und effektiv durchzuführen.“
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